Fotos und Textteile mit freundlicher Genehmigung von Arnold Stark und Pentax Europe.
Für alle hier noch mal die Auflistung der Pentax Objektiv-Baureihen mit K-Bajonett. Vorher gab es bereits eine Vielzahl von Pentax-Objektiven mit M42-Gewinde, die berühmten „Takumare“, die man auch heute noch gelegentlich in Gebrauchtbörsen finden kann.
SMC K, ab ca. 1975
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Objektive mit K-Bajonett, deren Blende und Entfernung an Blenden- und Entfernungsring manuell einzustellen ist. Eingeführt mit verschiedenen analogen K-Kameramodellen (K2, KX, KM, K1000).
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Diese Objektive können an allen modernen Digitalkameras verwendet werden. Es funktioniert aber nur manuell. Die Blende muss für die Belichtungsmessung vor der Belichtung durch eine Tastendruck an der Kamera einmal geschlossen werden. Die Belichtung stellt sich dann zum eingestellten Blendenwert automatisch ein. Der Autofokus funktioniert als Schärfenfalle.
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Die meisten Objektive der K-Serie sind direkte, optisch meistens identische Nachfolger der „SMC Takumare“ mit M42-Gewindeanschluss
SMC M, ab ca. 1977
- Objektive mit K-Bajonett, ohne Automatikfunktion. Eingeführt zur Pentax ME und MX.
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Diese Objektive können an allen modernen DSLR-Modellen verwendet werden. Es funktioniert aber nur manuell. Die Blende muss für die Belichtungsmessung vor der Belichtung durch eine Tastendruck an der Kamera einmal geschlossen werden. Die Belichtung stellt sich dann zum eingestellten Blendenwert automatisch ein. Der Autofokus funktioniert als Schärfenfalle.
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Aus Markenschutzgründen wird fortan aus „SMC“ auf allen Objektiven „smc“.
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Als eines der letzten M-Objektive und als erstes Objektive mit * wurde 1981 das Pentax smc-M* 4.0/300 eingeführt. Der Stern steht für eine besonders hohe optische Leistung, die hier mit Sondergläsern erzielt wurde.
SMC A, ab ca. 1983
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Objektive mit KA-Bajonett erlauben die Einstellung der Blende von der Kamera aus und ermöglichen so Programm- und Blendenautomatik. Eingeführt zusammen mit der analogen Pentax Super A.
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Diese Objektive können an allen Pentax DSLR-Modellen verwendet werden. Es gibt hier lediglich Einschränkungen, wie auch bei M-Objektiven in der Belichtungsmessung (nur mittenbetonte Messung), die Motivautomatik funktioniert ebenfalls nicht.
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er Blendenring kann bei A-Objektiven in der „A“-Stellung verriegelt werden. Außerdem verfügen die Objektive über elektronische Kontakte, über die der Kamera mitgeteilt wird 1.) welches die größte Blende des Objektives ist, 2.) welches die kleinste Blende des Objektives ist und 3.) ob sich der Blendenring in der „A“-Stellung befindet. Letzteres erlaubt es allen Kameras ab der Super A, die Blende von der Kamera aus einzustellen. Dieses war die Voraussetzung für Programm- und Blendenautomatik.
- Fast alle K- und M-Objektive wurden nach und nach durch A-Objektive ersetzt, die teilweise optisch identisch waren.
SMC F, ab ca. 1988
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Die F-Serie wurde 1987 präsentiert und war in der äußerlichen Gestaltung eng an die gleichzeitig präsentierte graue Pentax SFX angelehnt
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Objektive mit F-Bajonett passen ohne Einschränkung an digitale SLR. Erste Autofokus-Objektivreihe von Pentax.
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Die Antriebskraft des Motors wird über eine Welle bzw. eine Kupplung von der Kamera auf das Objektiv übertragen
SMC FA, ab ca. 1991
- Objektive mit FA-Bajonett passen ohne Einschränkung an digitale SLR. Eingeführt zusammen mit Kameras der Z-Serie (z.B. Z1, Z10).
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Bei einem Teil dieser Objektive konnte die Brennweitenverstellung motorisch vorgenommen werden (Powerzoom), dies funktioniert auch an der K10D. Erweiterte Powerzoom Funktionen stehen jedoch nicht zur Verfügung.
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Erstmals in der FA-Reihe gibt es ab 1997 Limited-Objektive (31, 43 und 77mm), das sind Festbrennweiten mit hoher Qualität, die auch gehobene Ansprüche an Optik und Haptik befriedigen sollen.
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Eine neue, mit den FA-Objektiven eingeführte Eigenschaft ist, dass das Objektiv der Kamera mitteilt, welche Blende „optimal“ ist – d.h. bei welchem Blendenwert der Objektkontrast vom Objektiv optimal auf das Bild übertragen wird.
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Passend zum „(semi)professionellen“ Anspruch der Z1 kamen etliche lichtstarke FA*-Objektive auf den Markt. Sie zeichnen sich sämtlich aus durch Innenfokussierung sowie silberne Fassungen (deren Lackierung allerdings leicht verkratzt). Anders als bei den F*-Objektiven sind die Gegenlichtblenden nicht eingebaut sondern werden per Bajonett angebracht. Ein Vorteil der FA*-Objektive gegenüber F*-Objektiven ist, dass durch Vor- bzw.- Zurückschieben des Fokussierringes sofort zwischen automatischem und manuellem Fokussieren umgeschaltet wird – bei den F*-Objektiven hingegen wird nicht der Fokussierring selbst sondern ein dahinter liegender Ring vor- bzw. zurückbewegt, und zusätzlich muss der AF/MF-Schalter am Kameragehäuse betätigt werden
SMC FA-J, ab ca. 2002
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Objektive mit FA J-Bajonett passen ohne Einschränkung an digitale SLR.
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Diese Objektive sind nur mit Automatikkameras verwendbar, da diese keine Blendeneinstellung am Objektiv bieten. Aus dieser Reihe gab es mit dem FA J 18-35, 28-80 und 70-300 nur drei Objektive, die zusammen mit der analogen Pentax *ist eingeführt wurden. Die Objektive verfügen nur über ein Kunststoffbajonett, sind einfach gefertigt, günstig und bieten eine mäßige optische Qualität.
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Dem FAJ28-80/f3.5-5.6 und dem FAJ75-300/f4.5-5.8 merkt man den sehr günstigen Preis (UVP 99 bzw. 149Euro) nicht nur an der bescheidenen Lichtstärke sondern auch an der billigen Fassung an. Das „J“ wurde daher schnell mit „Junk“ identifiziert.
SMC DA, ab ca. 2003
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Diese Objektive sind speziell für digitale SLR entwickelt und sind nicht verwendbar an analogen Kameras.
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Ab 2005 gibt es auch Limited-Objektive in der DA-Reihe. Das sind optisch und mechanisch besonders herausragende Festbrennweiten, teilweise in besonders kompakter „Pancake-Bauweise“.
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Mit den DA-Objektiven wurde das „Quick Focus Shift System eingeführt. Dabei lässt sich die Fokussierung nach automatischer Scharfstellung (im Sucher leuchte ein Sechseck auf) sofort „von Hand“ durch Drehen am Entfernungseinstellring korrigieren, ohne dass der AF/MF-Schalter der Kamera auf MF gestellt werden müsste. Ausnahme: smc-DA 3.5-6.3/18-250.
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Da der Bildsensor der digitalen Pentax-Spiegelreflexkameras mit K-Bajonett nur 23,5mm mal 15,7mm groß ist, bräuchten DA-Objektive nur einen Bildkreis mit ca. 28,3mm Durchmesser auszuleuchten. Tatsächlich leuchten sie alle einen etwas größeren Bildkreis aus (mindestens 33mm Durchmesser). Das ist insbesondere wichtig für die Ausleuchtung der seit der K100D beweglichen Bildsensoren (Pentax ShakeReduction-Sytem)
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Seit dem DA10-17 Fish-Eye im Jahr 2006 eingeführte Objektive verfügen über die neue PENTAX SP-Vergütung (SP = Super Protection) der Frontlinse. Die SP-Vergütung besteht aus einer Fluoridverbindung, welche wasser- und ölabweisend ist. Das Säubern der Linse von Fingerabdrücken usw. wird so vereinfacht.
- DA-Objektive verfügen mehrheitlich über eine mechanische Autofokus-Übertragung und können damit an allen Pentax DSLR-Modellen genutzt werden. Modelle der DA-Reihe mit Ultraschallmotoren (SDM) können nur an entsprechenden Kameras genutzt werden. Ein duales Autofokus-System wird in der DA-Reihe nicht verbaut.
SMC-D FA, ab ca. 2004
- Dieses sind die universellsten Objektive aus dem Hause PENTAX, sie passen an alle Kameras und sind digital optimiert.
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Sie sind gegenüber den Vorgängern aus der FA-Serie neu gestaltet, kleiner, leichter und weniger robust aber optisch mindestens ebenso leistungsstark bzw. hinsichtlich des Verhaltens bei Gegenlicht den F/FA-Macros sogar deutlich überlegen.
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Auch die DFA-Objektive verfügen über „Quick Focus Shift“, d.h. nach automatischer Scharfstellung lässt sich die Fokussierung sofort „von Hand“ durch Drehen am Entfernungseinstellring korrigieren.
SMC DA*, ab 2007
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Diese Objektive sind speziell für digitale SLR entwickelt und sind nicht verwendbar an analogen Kameras. Sie unterscheiden sich äußerlich zu den normalen DA-Ojektiven durch einen goldenen Ring und entsprechende Details in gleicher Farbgebung. Optisch und mechanisch sind DA*-Objektive besonders hochwertig gefertigt. Objektive dieser Baureihe verfügen über Ultraschallfokussierung und Wasser- und Staubdichtung.
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DA*-Objektive weisen wie die FA-Power-Zoom-Objektive wieder 2 Kontakte zur Stromversorgung des Objektivs auf. Der entsprechende Motor ist aber nicht fürs Zoomen sondern fürs Fokussieren zuständig. Dabei kommen (bei Pentax zum ersten Mal) Ultraschall-Motoren zum Einsatz.
- DA*-Objektive verfügen teilweise (DA* 16-50, DA* 50-135, DA* 60-250) über ein duales Autofokus-System zur Verwendung sowohl an älteren Kameras ohne Stromkontakte wie auch an neueren Kameras mit SDM-Fokussystem.
- DA*-Objektive ohne duales Autofokus-System (z.B. DA* 1.4/55) können an älteren Kameramodellen nur mit manuellem Fokus genutzt werden. Das hier verwendete Bajonett hat die Bezeichnung KAF3 bekommen.
SMC DA L, ab 2008
- Diese Objektive wurden zusammen mit der K-m im Herbst 2008 eingeführt und sind nur im Kit mit einer Kamera, nicht aber einzeln erhältlich
- Die Objektive entsprechen optisch ihren Brüdern aus der DA-Reihe, sind aber günstiger verarbeitet und leichter. Das Bajonett ist aus Kunststoff, QuickShift-Fokus wird nicht unterstützt, Aufschriten sind Aufkleber statt Gravuren und auf eine Fokusskala wurde verzichtet.
- DA L-Objektive werden ohne Sonnenblenden ausgeliefert
SMC DA WR, ab 2009
- Diese Objektive wurden zusammen mit der K-7 im Sommer 2009 eingeführt
- Die Objektive entsprechen optisch ihren Brüdern aus der DA-Reihe, sind aber spritzwasser- und staubgeschützt. Das Bajonett ist aus Metall gefertigt und QuickShift wird voll unterstützt.
- Teilweise wird ein sog. Direct Current Motor (kurz: DCM) für den Autofokus verwendet, der besonders schnell, leise und präzise sein soll.
PENTAX Q, ab 2011
- Neues Kamerasystem ab Herbst 2011, in beide Richtungen inkompatibel zum Pentax K-Bajonett
- Fünf Objektive wurden im September 2011 gemeinsam mit der Pentax Q eingeführt
- Erstmals Einführung sogenannter „Toy Lenses“ als besonders günstige Objektive mit fester Blende
- Kit-Objektive zur Q:
1.9/8.5 mm StandardPrime (äquiv. 47 mm) oder 2.8-4.5/5-15 mm StandardZoom (äquiv. 27,5-83 mm) - Toy Lenses:
3,2 mm FishEye, 6,3 mm Weitwinkel, 18 mm Tele
Eine ausführlichere Beschreibung findet ihr von Arnold im DFN-Wiki:
http://forum.digitalfotonetz.de/kb.php?mode=article&k=5
Besucht auch Arnold Starks Pentax-Seiten:
http://www.yaaastark.de/pentax/pentax.htm
Hoch interessant und lehrreich, mit solchen „unbezahlbaren“ Beiträgen werden Fehlkäufe vermieden – bitte weiter so ! ! !
Freundliche Grüße aus dem Weserbergland
Hallo Christian,
zunächst einmal vielen Dank für diese sachliche und detaillierte Modellaufstellung. Sie ist sehr hilfreich für meine Überlegung, evtl. von meiner K 100 D auf ein aktuelleres (gebrauchtes) Pentax-Modell umzusteigen.
Bester Gruß aus Braunschweig (da, wo einmal die legendäre Rollei her kam)
Ralf
6.11.2014
Vielen Dank für die sehr informativen Ausführungen. Habe eine alte Pentax 100D Super mit Normalobjektiv gekauft und bin überrascht über die Qualität der Fotos. Welche höherwertigen Objektive können Sie jetzt noch empfehlen. Freue mich auf Ihre Tips. Herzlichen Dank.