Schlagwort-Archive: Fehler

K-5 Sucher, Display & Blitz

Die K-5 verfügt über einen Prismensucher mit 100% Sichtfeld und 0,92facher Vergrößerung. Der Sucher mit 100% Blickfeld macht sich auch beim Durchschauen sofort positiv bemerkt. Für Brillenträger ist der Sucher noch vernünftig einsehbar, bei hellem Umgebungslicht ist er aber schon etwas zu groß, um das komplette Bild zu überblicken und die eingeblendeten Informationen lesen zu können. Wichtige Einstellungen wie Belichtungszeit und Blende, Fokuspunkt, Restbilderzahl und Blitzmodus werden im Sucher unterhalb des Sucherbildes eingeblendet. Die Augenmuschel kann abgenommen werden, so dass beispielsweise auch die Pentax-Sucherlupe zusammen mit der K-5 verwendbar ist.

Display

Das Display hat mich fast ohne Einschränkungen überzeugt. Die K-5 verfügt – wie die K-7 – über ein 3,0 Zoll Display mit 921.000 Dots und 160° Blickwinkel horizontal wie vertikal. Die Standardeinstellung für die Display-Helligkeit ist passend für die Bildkontrolle. Für die genaue Kontrolle der Belichtung ist aber, insbesondere bei hellem Sonnenlicht, ein Blick auf das Histogramm noch besser geeignet. Die Farbwiedergabe auf dem Display ist in Ordnung, eine Justierung des Weißabgleichs ist aber am Computer weiterhin wesentlich einfacher.

Rückseite der K-5

Für das Display wird kein Schutz mitgeliefert oder optional angeboten. Laut Pentax ist die Scheibe besonders gehärtet und extrem kratzfest. Tatsächlich zeigen sich bei meinem Modell nur wenige kaum sichtbare Kratzer und keine sichtbaren Beeinträchtigungen nach dem Testeinsatz. 100%-ig kratzfest ist das Display aber nicht, so dass für harten Outdoor-Einsatz ggf. eine Schutzfolie sinnvoll ist.

Blitz

Der interne Blitz entspricht von seinen Leistungsdaten dem Bekannten mit einer Leitzahl von 15,6 bei ISO 200 (13 bei ISO 100).  Die Leistungsfähigkeit des internen Blitzes ist erwartungsgemäß begrenzt, so dass schnell ein externer Blitz oder höhere ISO-Werte verwendet werden sollten.  Wer häufig Fotos mit Blitz aufnimmt, ist mit einem externen Blitz grundsätzlich besser bedient, ansonsten tut der interne natürlich auch seinen Dienst entsprechend seiner Möglichkeiten. Der interne Blitz muss grundsätzlich manuell aufgeklappt werden, die Kamera signalisiert nur per Symbol (auch im Sucher), wenn sie meint, dass dies nötig ist. Dies gilt auch für den grünen Automatikmodus. Der Blitz klappt sehr sanft und leise auf, aber viel wichtiger: erfreulich hoch! Trotz des kleinen Kameragehäuses sind somit rote Augen zwar nicht ausgeschlossen, aber nicht unbedingt garantiert. Der Blitz ragt hierfür über 8cm aus der optischen Achse heraus.

Blitz Pentax AF 540 FGZ (Quelle: Pentax)

Die K-5 verfügt über einen Standard-Blitzschuh, der den Anschluss aller Pentax-Systemblitzgeräte mit P-TTL-Technik sowie entsprechender Fremdfabrikate ermöglicht. Ältere Blitzgeräte mit (A-)TTL-Technik können mechanisch angeschlossen werden, sie können aber nur manuell betrieben werden. Die Kamera kann ausschließlich das Signal zum Auslösen senden, nicht aber weitere Belichtungsdaten. Ein TTL-Sensor ist hardwareseitig auch in der K-5 als aktuellem Topmodell leider nicht vorhanden. Laut Pentax hängt das auch mit Schwierigkeiten bei der Implementation in Zusammenhang mit Sensor, Staubentfernung und ShakeReduction zusammen.

Der interne Blitz ist außerdem in der Lage, externe Blitzgeräte drahtlos (Wireless-Modus) zu steuern. Dazu muss die entsprechende Blitzfunktion an der Kamera gewählt und der externe Blitz passend konfiguriert sein. Möglich ist das z.B. mit den Original-Blitzen AF-360FGZ und AF-540FGZ, aber auch einigen Blitzen von Fremdanbietern (z.B. Sigma). Das ShakeReduction-System kann nicht verwendet werden, wenn die drahtlose Blitzsteuerung genutzt wird. Ist dieser Modus gewählt, wird ShakeReduction automatisch deaktiviert. Ebenso sind eine Funktion zur Langzeitsynchronisation sowie zum Blitzen auf dem zweiten Verschlussvorhang für den internen Blitz vorhanden.

Die interne Blitzbelichtungskorrektur ist mit ihrem Bereich von -2 bis +1 EV relativ eingeschränkt, die meisten P-TTL-fähigen Blitze haben aber auch eine Korrekturmöglichkeit direkt am Blitz, so dass die Einstellung innerhalb der Kamera nicht nötig ist. Eine in der Kamera eingestellte Korrektur wirkt sich aber auch auf externe Blitzgeräte aus. Die kürzeste Blitz-Synchronzeit liegt, wie bei allen Pentax DSLR-Modellen üblich, bei 1/180 sek.

Blitzbelichtung

Im Regelfall arbeitet der interne Blitz sehr zuverlässig, ist aber erwartungsgemäß in der Leistung beschränkt. In Kombination mit höheren ISO-Werten ist er aber auch über den Nahbereich hinaus nutzbar. Was die Belichtung mit externen Blitzgeräten angeht (getestet mit einem Pentax AF 360 FGZ), zeigen sich allerdings bei der K-5 einige Inkonsistenzen, die in dieser Form bei den Vorgängermodellen nicht vorhanden waren.

Reproduzieren lässt sich eine Überbelichtung bei indirektem Blitzen, die vor allem im Weitwinkel-Bereich auch schnell zu überbelichteten Fotos führt.

Direkt geblitzt (@18mm)
Indirekt geblitzt (@18mm)

So deutliche Unterschiede dürfte es – bei sonst gleichen Einstellungen und ausreichendem Umgebungslicht – eigentlich nicht geben.

Direkt geblitzt (@135mm)
Indirekt geblitzt (@135mm)

Vergleichbare Ergebnisse wurden im Internet auch von anderen Nutzern der K-5 berichtet, u.a. unter forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=82664, www.pentaxforums.com/forums/pentax-k-5-forum/119808-k-5-flash.html oder forums.dpreview.com/forums/read.asp?forum=1036&message=37196234. Das Verhalten scheint dabei auch vom verwendeten ISO-Wert abzuhängen und nicht gleichmäßig vorhanden zu sein.

Auch bei Verwendung des Blitzes im Wireless-Modus konnte ich Inkonsistenzen feststellen, die den unter forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?p=1042568#1042568 bzw. forums.dpreview.com/forums/read.asp?forum=1036&message=37293925 beschriebenen ähneln. Offenbar gibt es hier noch Bedarf für Verbesserungen in der Kamera-Firmware oder für eine genauere Erklärung, wie man solche schwer vorhersehbaren Ergebnisse vermeiden kann.

Bei „ganz normalen“ Blitzaufnahmen gibt es keine Probleme und die Ergebnisse entsprechen dem, was auch die K-7 bereits geleistet hat. Hier funktioniert die Automatik konsistent, in der Tendenz eher mit einem Hang zur schwächeren Belichtung. Mit dem internen Blitz konnte ich unter keinen Bedingungen inkonsistente Ergebnisse feststellen, ebenso wenig bei direktem Blitzen mit dem externen Blitz.

Pentax K-5 und Perlenketteneffekt

Bei einer Reihe verkaufter Modelle der K-5 wurde an mehreren Stellen im Internet von Problemen mit Verunreinigungen auf dem Sensor berichtet, die weder von Hand noch mit Hilfe der Ultraschall-Sensorreinigung beseitigt werden konnten. Der Staub soll sich hierbei zwischen AA-Filter und Sensor gesetzt haben und zu einer Art „Perlenketteneffekt“ geführt haben (vgl. forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=83012). Zusätzlich sind Spekulationen aufgetaucht, dass die Aussetzung des Verkaufs der K-5 bei Amazon Deutschland hiermit in Verbindung stünde.

Pentax K-5 (Quelle: Pentax)
Pentax K-5 (Quelle: Pentax)

Hierzu gibt es zu Jahresbeginn nun eine Stellungnahme von Pentax:
(Veröffentlichung: forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=83708)

Lt. Aussage von Wolfgang Baus bei Pentax Imaging Systems in Hamburg hatte die Pentax K-5 ein Fertigungsproblem in einer bestimmten Seriennummernreihe. Bei dem Problem handelt es sich um Restbestände eines flüchtigen Verarbeitungsstoffs zwischen Sensoroberfläche und Filterglas, der sich nicht rückstandslos aufgelöst hat. Dieses Problem äussert sich bei einigen Kameras in den vorhandenen „Perlenketten“ (stark abgeblendet sichtbar), allerdings sind nicht alle Kameras der Baureihen davon betroffen. Dieses Problem kann bei Kameras mit einem Fertigungsdatum bis zur 49 KW 2010 auftreten, zu jenem Zeitpunkt wurde Pentax darauf aufmerksam und setzte den K-5 Vertrieb kurzzeitig für eine umfassende Überprüfung aus. Zu dieser Zeit bestand für sämtliche von Pentax belieferte Händler ein Engpass und es kam zu Wartezeiten.

Pentax hat das Problem gelöst und alle ab der 50. KW 2010 von Pentax an den Handel ausgelieferten Kameras sind frei von diesem Symptom.

Alle User/Käufer, deren Kameras

– von dem „Perlenkettenfehler“ betroffen sind, weil sie in den frühen Produktionszeitraum fallen

können sich direkt mit dem Pentax Service in Verbindung setzen und bekommen die Kamera getauscht.

Nähere Informationen und Hinweise zur Abwicklung sind direkt beim Pentax Service erhältlich.

Allerdings kann die Nachfrage kurzfristig die Anzahl der vorhandenen Tauschkameras übersteigen und ggfls. kann der Austausch etwas dauern.

Bei Inanspruchnahme der Cashbackaktion kann die Kamera normalerweise nicht direkt beim Händler getauscht werden, auch hier erfolgt dann der Austausch direkt über Pentax. (Unter Umständen bieten aber einige Händler auch selbstständig einen Umtausch an, Nachfragen schadet nicht.)

Abschliessend noch eine Info zu AMAZON:
Die Aussetzung des K-5 Verkaufs durch Amazon ist nach bisher vorliegenden Erkenntnissen von Pentax HH KEINE Aussetzung aufgrund technischer Probleme, die Ware ab KW 50/2010 ist frei von den o.a. Mängeln.

Die Diskussion zu diesem Beitrag im DigitalFotoNetz-Forum findet Ihr hier:
forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=83722

Dieser Text ist kein offizielles Statement von Pentax und dient an dieser Stelle lediglich der Information. Aus ihm sind keine rechtlichen oder sonstigen Ansprüche abzuleiten.