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Größenvergleich Pentax Q

Die Pentax Q wird als derzeit kleinste Kamera mit Wechselobjektiven beworben – ein Titel, den Pentax im analogen Kameramarkt früher bereits mit der Auto 110 besetzt hatte. Wie klein hierbei “klein” bedeutet, zeigen einige Fotos im Vergleich.

Abmessungen Pentax Q (BxHxT): 98 x 57,5 x 31 mm
Gewicht Pentax Q (betriebsbereit): 200g (ohne Objektiv)

Zum Vergleich:

Pentax K-5: 131x97x73 mm (740g)
Pentax K-r: 125x97x68 mm (598g)

Nikon 1: 106x61x29,8 mm (277g)
Ricoh GR Digital IV: 108,6×59,8×32,5 mm (220g)
Samsung NX200: 116,5×62,5×36,2 mm (220g zzgl. Akku und Speicherkarte)
Samsung NX11: 123x87x39,8 mm (353g)
Olympus PEN E-P3: 122×69,1×34,3 mm (369g)
Olympus PEN E-PM1: 109,5×63,7×34 mm (265g)

Pentax Optio RZ18: 108x60x34 mm (191g)
Pentax Optio WG-1: 115,5×58,5×28,5mm (163g)
Pentax Optio S (2003): 83x52x20 mm (113g)
Pentax Optio 750Z (2004): 100×61,5×42 mm (255g)

1. Vergleich zur Optio S

IMGP9473_PENTAX K-7_2011

2. Vergleich mit Handy und Cosina 3.5/100 Makro-Objektiv

IMGP9464_PENTAX K-7_2011

3. Vergleich zum Objektivdeckel des Pentax smc-FA 1.7/50

IMGP9470_PENTAX K-7_2011

4. Vergleich mit Handy

IMGP9461_PENTAX K-7_2011

5. Vergleich mit Pentax K-7

IMGP0992_PENTAX Optio W60_2011

6. Noch einmal Vergleich mit Pentax K-7

IMGP0993_PENTAX Optio W60_2011

Erstaunlich, wie klein die Q tatsächlich ist. Insbesondere der Vergleich mit der OptioS ist interessant, da die Q von den Abmessungen in erster Linie in der Tiefe abweicht, ansonsten aber eine sehr ähnliche Größe hat.

Q-Mikroseite online

Zum Beginn der Pentax Q-Testaktion ist auch die Pentax-Mikroseite zu dieser Kamera online gegangen. Die Seite fasst alle wesentlichen technischen Daten zum Q-System zusammen und wird bald auch dazu genutzt, allen Testerinnen und Testern die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Erfahrungsbericht sowie ihre mit der Q gemachten Fotos online zu veröffentlichen.

PENTAX Q-Mikroseite (Screenshot)
PENTAX Q-Mikroseite (Screenshot)

Die Seite ist unter http://q.pentax.de jederzeit online erreichbar.

Weitere Informationen:
Testaktion PENTAX Q

Q – der allererste Eindruck

Gestern Abend ist das Set mit der Pentax Q und zwei Objektiven eingetroffen. Der allererste Eindruck beim Blick auf das Paket „Äh, da drin soll eine Kamera mit zwei Objektiven sein?“. Beim Auspacken setzt sich das Erstaunen fort, da tatsächlich fein säuberlich zwei kleine Objektive im Karton verstaut sind und auch die Kamera kaum größer ist als eines der größeren Modelle der OPTIO-Reihe. Dennoch macht die Kamera einen sehr wertigen Eindruck und wirkt an keiner Stelle so, als müsste man bei der Bedienung besonders behutsam zur Sache gehen. Der zweite Eindruck, wenn Kamera und Objektiv auf dem Tisch liegen, bleibt aber ähnlich: „Ist die Kleine aber niedlich!“.

Wenn Pentax mit der Q etwas bewiesen hat, dann ist es extreme Miniaturisierung. Erstaunen löst die Betätigung des Blitzschiebers aus, wodurch der interne Blitz deutlich Abstand zum Objektiv gewinnt und so das Problem von Abschattung und roten Augen vermieden wird. Gut funktioniert auch die Nutzung mit einem externen Blitzgerät auf dem Blitzschuh – auch wenn der Blitz die Größe der Kamera deutlich übersteigt und die Konstruktion gewöhnungsbedürftig aussieht. Von der Stabilität und Bedienung her funktioniert das aber sogar erstaunlich gut.

Größenvergleich Pentax Q mit Zoom-Objektiv
Größenvergleich Pentax Q mit Zoom-Objektiv

Nach dem ersten Einschalten fällt erfreulich auf, dass sich die Bedienung stark an den übrigen Pentax-Kameras orientiert und sich quasi alle Funktionen umgehend erschließen. Auch die Geschwindigkeit lässt auf den allerersten Blick keinen zu großen Spielraum für Kritik. Lediglich die Autofokus-Automatik ist ungewohnt für Spiegelreflex-Nutzer, da plötzlich auch nach Gesichtern gesucht und diese als Fokuspunkt gesetzt werden. Hier lässt sich aber viel individuell anpassen und ändern.

Weitere Eindrücke zur Q folgen in den nächsten Tagen…

Mehr zur Testakation:
http://www.foto.lamker.de/?p=533

Details zur Testaktion im DigitalFotoNetz-Forum:
http://forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=89793

Interview mit Pentax

Interview zwischen Wolfgang Baus, Produktmanager Pentax Imaging Systems GmbH in Hamburg, und Christian Lamker, Fotojournalist, Gründer der Seite DigitalFotoNetz.de im September 2001. Durchgeführt Ende September 2011 zum 10jährigen Jubiläum der OPTIO-Reihe und der Seite DigitalFotoNetz.de.

Lieber Herr Baus, wir blicken zurück auf 10 Jahre digitaler PENTAX-Geschichte seit Einführung der ersten Optio 330 im Spätsommer 2001. Was waren für PENTAX die aus Ihrer Sicht wichtigsten Meilensteine im vergangenen Jahrzehnt?

Ich will mal anders herum anfangen. Als nach den ME- oder MX-Modellen die Super und Programm A kamen, konnte ich mir nicht vorstellen, was da noch alles kommen sollte. Als es dann eine Z-1 oder eine MZ-S  gab war ich schon sehr überrascht. Die digitale Revolution habe ich so nicht gesehen und bin wie PENTAX eher verhalten an die Sache heran gegangen. Hier hatte ich eher mit einem höheren Qualitätsbewusstsein der Fotografen gerechnet. Dem Film habe ich weitaus mehr Chancen gegeben, aber, hier wurde sich relativ schnell mit relativ schlechter Qualität zufrieden gegeben.
Sicherlich ist der „Gründungsgrund“, die Optio 330, für das DigitalFotoNetz ein ganz wichtiger Meilenstein, aber  in den letzten 10 Jahren haben wir eine Menge tolle Sachen erlebt, und mussten auch viele Dinge über uns ergehen lassen, die für viele von uns einige Nachsicht verlangten.

PENTAX OPTIO 330
PENTAX OPTIO 330

Aber einen Meilenstein möchte ich erwähnen: die EI-2000. Diese Kamera ist für mich bis heute die Mutter aller aktuellen Kompaktkameras. Wir finden darin alles das, was der anspruchsvolle „Knipser“ haben möchte. Blitzschuh, kabellose Bildübertragung, schwenkbares Display, Elektroniksucher und vieles mehr was heute die High End Kompaktklasse bietet fand sich bereits in dieser Kamera im Jahre 2001. Die legendäre Optio S darf man in diesem Zusammenhang nicht vergessen. Ich erinnere mich gern an die Bauanleitung, hier im DigitalFotoNetz, für eine „S-Dose“.
Im SLR Bereich hat die K10D sicherlich für Aufsehen gesorgt. Genau wie die K-7 war das eine Kamera, die, wenn sie ein anderer Hersteller gebracht hätte, ein Kassenknüller geworden wäre.

Wenn Sie sich spontan festlegen müssen, welches waren oder sind dann Ihre persönlichen Lieblingskameras und Lieblingsobjektive aus dem PENTAX-Sortiment der letzten 10 Jahre?

Ich muss gestehen, dass die Zeit bei mir etwas verschwimmt und ich oft nicht genau weiß was eigentlich wann alles Spannendes genau passiert ist. Für mich persönlich zählen ganz andere Parameter als für viele Leser im DigitalFotoNetz. Ich bin kein Freund der Technik, nur der Technik willen. Für mich steht das Bild im Mittelpunkt, und da mache ich halt hin und wieder Kompromisse. Mir kommt es nicht auf einen AF an, der eine Millisekunde schneller ist, damit ich schneller ein schlechtes Bild aufgenommen habe. Ich verwende sehr oft Stative. Für ein Bild benötige ich dann auch schon mal etwas Zeit und da kommt es auf den schnellsten AF und einer schnellen Bildfolge ganz gewiss nicht an.

PENTAX OPTIO 750Z
PENTAX OPTIO 750Z

Mein Favorit ist immer die aktuellste Kamera, obwohl ich die bei einem Blick in mein Lightroom sofort die Bilder erkenne, die ich  mit der K10D aufgenommen habe. Diese zeigen Brillanz, Schärfe und Kontraste vom Feinsten. Aktuell befindet sich in meiner Tasche ein DA*16-50 mm, ein  DA*60-250 mm, ein DA 100 mm Macro und die Limited Edition Objektive 15 mm, 40 mm und 70 mm.Dazu die K-5 ohne Batteriegriff. Unter den Kompaktkameras ist die Optio 750Z mein klarer Favorit.

Im Spiegelreflexmarkt war Pentax mit der *istD im Herbst 2003 vergleichsweise spät auf dem Markt und hat spätestens mit der *istDS ein Jahr später auch viele ehemalige Optio-Nutzer für eine Pentax DSLR begeistert.

Gibt es eine Diskussion aus dieser Zeit, an die Sie sich besonders gut erinnern?

Wenn wir uns zurück erinnern, gab es auf der photokina 2000 ein ganz besonderes Modell zu sehen. Diese, wollen wir sie mal MZ-Digital nennen, hatte einen recht sportlichen Preis. 20.000 DM sollte das Gehäuse kosten. Wer hätte das Geld dafür ausgegeben? Der Produktionseinstieg hätte uns bestimmt finanziell das Genick gebrochen, denn trotz hohem Interesse wären die Verkäufe eher überschaubar gewesen. Wir haben dieses Projekt nicht weiter verfolgt und sind dann später mit einer *istD gestartet. Hier haben wir oft gehört, zu spät. Nur für was zu spät?

Die Markentreue hat doch deutlich nachgelassen. Zu Zeiten einer ME wurde ein System ein Menschenleben lang benutzt, heute gibt es ein ständiges Kaufen und Verkaufen. Das System ist nicht mehr unbedingt ein Grund für Markentreue. Vor diesem Hintergrund war der Markteintritt nicht zu spät.

Ich möchte diese Gelegenheit auch mal nutzen um einige Dinge zu erklären. So haben wir damals im Marketing geplant, die Espio S als „Spionagekamera“ à la James Bon einzuführen. Nur hatten die damals Verantwortlichen sehr viel Angst um das Image, denn die Spionage galt immer noch als „Unthema“. So wurde eine Idee genommen, die der Kamera etwas Besonderes gegeben hätte.
Oft wurden wir auch gefragt was soll eigentlich dieser bescheuerte „*ist“-Name. Ja da kommt diese Englischisierung leider voll durch. „Specialist“ und all die anderen Bezeichnungen für Superlative enden im Englischen mit „…ist“. Das Sternchen als Platzhalter für die ersten Silben und dann halt ein „ist“ als Endung. Soweit die Idee. In der Praxis war der Name in Deutschland ein absoluter Flopp.

Der Kameramarkt hat sich rasant verändert und waren digitale Kompaktkameras vor 10 Jahren im Zentrum der Aufmerksamkeit, so fristen sie heute eher ein Randdasein unter engagierten Hobby-Fotografen. Wie hat sich die Nutzerstruktur aus Ihrer Sicht verändert und mit welchen neuen Herausforderungen mussten Sie umgehen?

Wir verkauften zunächst Kameras wie eine angesprochene EI-2000, eine Optio 330 oder eine Optio S. Es war eine Goldgräberstimmung. Die Entwicklung stand in den Kinderschuhen und es wurde auf sehr hohem Qualitätsstandard entwickelt und produziert. Und es gab Fotografen, die bereit waren, Geld auszugeben und Qualität zu honorieren.

PENTAX OPTIO 550
PENTAX OPTIO 550

Es dauerte nicht lange, da brachte die Industrie in immer kürzeren Abständen immer neue Kameras auf den Markt, und der Verbraucher fragte schon zur Produkteinführung nach dem Nachfolgemodell. Hinzu kam eine Entwicklung, die ich persönlich sehr schade finde: Leistung wird nicht mehr honoriert. „Jeder“ muss immer alles haben, aber kosten darf es nichts. Mit dieser Mentalität wird einem Qualitätshersteller die Geschäftsgrundlage geraubt. Seien wir doch ehrlich: eine Kamera wie die Optio 750Z oder eine Optio 550 waren echte Knaller zu ihrer Zeit. Aber dann kamen die Sparfüchse. Die Auflösung konnte nicht hoch genug sein, dafür verschwand der Sucher und statt Metall kam immer mehr Kunststoff in die Kameras.

Wenn ich heute in der Werbung Kameras für 49 Euro sehe, und mir auf der anderen Seite die Kosten bis zum Ladentisch anschaue, kann ich diese Entwicklung nicht verstehen und nicht nachvollziehen.
Heute gibt es nur noch ein paar ganz wenige Kameras für den engagierten Hobbyfotograf in diesem Segment. Gleichzeit kommt aber ein neues Segment immer prominenter in den Markt, Systemkameras ohne Spiegel. Diese Kameras setzen da auf, wo Kameras wie eine 750Z aufhören und eine K-r noch nicht anfängt.

Wie ordnen Sie die neue Q in den Kameramarkt ein und was bedeutet diese Entwicklung für die Marke Pentax?

Die PENTAX-Q ist ein erster Vertreter aus dem Hause PENTAX in die Richtung spiegellose Systeme. Sie ist der Anfang und zeigt schon mal einen möglichen Weg. Klein, leicht, kompakt auf höchstem technischem Niveau. Eben eine Kamera für alle Hobbyfotografen, wenn man mal nicht mit der schweren Ausrüstung losrennen will.
Es ist inzwischen eine Tatsache, dass spiegellose Systeme den Markt deutlich revolutionieren.
High-End Kompaktkameras werden genauso kannibalisiert wie Einsteiger SLR-Kameras. Immer mehr Systeme und Sensorgrößen kommen hier auf den Markt. Ein Interview eines führenden PENTAX Mitarbeiters zu diesem Thema fand ich sehr interessant. Teil 1 von seinen Voraussagen wurde mit der PENTAX-Q bereits verwirklicht….

In der Optio-Reihe gab es immer wieder interessante Entwicklungen wie Optio X oder Optio MX, die nicht fortgesetzt wurden. Auch einige Funktionen wie der Stereomodus (ab Optio 230) hat nicht lange überlebt. Gibt es eine Entwicklung, die Sie persönlich heute vermissen?

Wie schon angesprochen bedaure ich, dass die Optio 750Z nicht aktualisiert wurde. Die Ausstattung dieser Kamera haben Mitbewerber erst mit großer Zeitvergrößerung umgesetzt. Wir waren offensichtlich zu früh und hatten dann nicht den Mumm, daran festzuhalten.

PENTAX Q
PENTAX Q

Das gilt für viele weitere Dinge, wie z.B. die Stereofotografie. Seit Jahrzehnten ein Steckenpferd vieler Fotografen, haben wir es mehrere Jahre in unseren Kameras mit mäßigem Erfolg angeboten, Auch hier fehlte uns zum Schluss der Durchhaltewille. Als 3D populär wurde waren wir mit diesem Thema bereits durch.
Nehmen wir hier doch auch einmal die PENTAX-Q. Selbsternannte Spezialisten haben schon lange bevor das erste Bild gemacht wurde von schlechter Bildqualität gesprochen. Vor solchem Hintergrund überlegt ein Hersteller zunehmend, ob er mutig sein darf oder soll. Ich würde solche Kameras sicherlich vermissen, nur passen sie oft nicht in das Raster des Einheitsbreis. Wie sich aber immer wieder zeigt, gibt es genügend Menschen, die solche Vorstöße gut finden und mitgehen. Hiervon würde ich mir noch ganz viel mehr wünschen.

PENTAX hat sich vielfach dadurch hervorgetan, neue und unorthodoxe Wege zu gehen und dabei den Schwerpunkt trotzdem immer auf soliden und intuitiv bedienbaren Kameras zu legen. Welche Bedeutung hat für Sie der direkte Kontakt zu den Nutzern und wie halten Sie diesen auch bei größeren Stückzahlen weiter aufrecht?

Wir müssen einfach überlegen, wer kauft die Kameras? Der Markt ist eindeutig. Kompaktkameras bis maximal 100 Euro und SLR-Kameras um und bei 600 Euro sind die meistverkauften Kameras.
Bei beiden Segmenten tun wir uns mit unserem Qualitätsanspruch schwer.
Der Preispunkt am Markt ist entscheidend, da zählen Worte wie Tradition und Qualität nicht mehr sehr viel.
Um beim Beispiel Sucher zu bleiben: dieses Teil war namengebend für eine Kamerabaureihe über Jahrzehnte und ist heute fast vollständig verschwunden. Wir haben noch sehr lange an diesem Detail festgehalten. Der Markt war aber nicht bereit dafür mehr zu bezahlen. Jetzt vermissen viele Menschen dieses Detail. Wir brauchen ja nur die Zeitungen aufzuschlagen: kompakt, 14 Megapixel, 5fach-Zoom, inkl. Akku zum Preis von unter 100 Euro. Da steht ein Markenname drauf, das muss gut sein, das kauft man. Egal ob man sich später ärgert. Bei SLR-Kameras sieht es ähnlich aus. Da kaufen Menschen eine SLR Kamera mit Objektiv für einen Preis, für den wir nicht mal ein vernünftiges Objektiv anbieten können. Da wird es für uns schwer, Masse zu machen.

PENTAX K10D mit DA 16-45
PENTAX K10D mit DA 16-45

Leider ist es doch so, dass Qualität nicht im notwendigen Maße honoriert wird. Da ist es schwer Masse mit Klasse zu machen. Hier sei einmal das Beispiel mit dem Kit genannt. Wir haben so z.B. die gehobenen SLR-Kameras mit günstigem 18-55 mm und mit einem höherwertigem 16-45 mm Objektiv angeboten. Die Absatzmengen mit dem 16-45 mm waren eher überschaubar…

Zum Glück gibt es aber immer noch viele Fotografen, die Wert auf gute Produkte legen, von daher hoffe ich weiter auf innovative und hochwertige Kameras wie die K-5, zu einem sagenhaft günstigen Preis-/Leistungsverhältnis.

Lassen Sie uns zum Schluss etwas in die Zukunft blicken: über welches charakteristische Merkmal der Marke und Firma PENTAX können wir uns voraussichtlich auch 2021 zum 20jährigen Jubiläum von Optio-Reihe und DigitalFotoNetz unterhalten?

Hierzu möchte ich meine Antwort von oben zitieren „… Als nach den ME oder MX Modellen die Super und Programm A kam, konnte ich mir nicht vorstellen, was da noch alles kommen sollte…“
Ich bin wie mit jeder Kamera mit meinem Vorstellungsvermögen am Ende. Denke aber, dass die Zeit der uns bekannten Fotoapparate dann vorbei sein wird.

Wir werden Imagetransfermodule an unseren Communicatoren haben, die einen Realtimescan über unseren Personal Assistant, in Form eines faltbaren Outputdevices, in eine Wolke übertragen, und dort sofort für Jedermann sichtbar sein wird. So wissen unsere Freunde, zu denen in 10 Jahren annähernd die ganze Welt zählen wird, umgehend über jeden unserer Schritte und Eindrücke Bescheid. Vergleichbar zu einem Flugschreiber wird unser Tagesablauf mit dieser Permanentcam so sekundengenau gespeichert. Neue persönliche Eindrücke werden in realtime mit der Datenbank der Wolke synchronisiert und abgeglichen und im Zweifelsfall als nicht erhaltenswürdig gelöscht, weil schon jemand anders den subjektiven Eindruck als objektiven Blick der Community zur Verfügung gestellt hat.

Individuelle Unterschiede wird es nicht mehr geben, denn das Aufnahmedevice wird, genau wie die meisten Tools, nur noch in einer Form von nur noch einem Hersteller gebaut. Wenn jemand auf neue Ideen kommt, wird er als Idiot und Individualist abgestempelt oder mit Klagedrohungen daran gehindert etwas zu verbessern… Schließlich wird es nicht mehr notwendig sein, selber 3D Scans vorzunehmen, denn es ist bereits alles aufgezeichnet, gespeichert und steht für Jedermann im Internet zur Verfügung. Für wirklich einzigartige Gelegenheiten wie die ersten Schritte, der ersten Kuss oder der Schulanfang gibt es ja immer noch das Imagetransfermodul als Bestandteil des Personal Communicator.

Ich hoffe allerdings, dass dies ein Science-Fiction-Szenario bleibt und es immer genügend Individualisten gibt die, mit all ihrer Kritik und all ihren Anregungen, der Marke PENTAX treu bleiben. Gerade aufgrund der jüngsten Entwicklung der Firmengeschichte wird es hoffentlich viele neue und spannende Produkte geben, die uns Spaß machen. Ob dies Sensorempfindlichkeiten sind, die für uns im Moment unvorstellbar sind, Autofokussensoren, die bei Dunkelheit zuverlässig arbeiten oder vielleicht Ultraschallmotoren, die ihren Namen verdienen oder ob es so atemberaubende Dinge wie Telekonverter sein werden, vermag ich leider im Moment noch nicht vorauszusehen. Soviel ist aber wohl sicher, dass die nächste photokina wieder mal sehr spannend sein wird.

Haben Sie zum Abschluss einen Wunsch an alle engagierten PENTAX-Nutzer, den Sie loswerden möchten?

Ja, in Anlehnung an meine Zukunftsvision möchte ich alle bitten und auffordern, als Individuum zu bestehen. Nicht ist langweiliger als Uniformität. Wem ist geholfen wenn alle die gleichen Dinge mit der gleichen Kamera fotografieren? Fotografieren ist so vielfältig wie die Welt in der wir leben. Ein schlauer Mensch hat mal sehr weise von sich gegeben: Lieber ein gutes Bild im Monat als 6 schlechte Bilder in der Sekunde.

Ich vergleiche mich oft mit einem Angler. Nur mit Ruhe und Gelassenheit komme ich zu einem guten Bild, denn schlechte Bilder gibt es genug. Warum muss es immer eine Kamera von N* oder C* sein, nur weil der Nachbar sie hat. Dann doch lieber eine PENTAX mit der aktiv fotografiert wird. In diesem Zusammenhang möchte ich einmal auf das Projekt „28.11.2010 – Ein Tag im November verweisen“ Hier wurde fotografiert und es ist egal mit welcher Kamera. Bildidee und Umsetzung sind wichtig. Die Kamera ist das Instrument des Menschen.

Ich würde mich freuen, wenn wir mehr über Bilder reden würden als über Dinge, von denen man selber oft keine Ahnung hat, aber mitredet, weil es ganz einfach chic ist…

Vielen Dank für das Interview!

Christian Lamker, September 2011
Kontakt: mail@foto.lamker.de

Quelle aller Abbildungen: PENTAX Imaging Systems GmbH

Mehr zur Aktion „28.11.2010 – Ein Tag im November“:
http://forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=81372

Jetzt auch Pentax: Spiegelloses Q-System

Seit längerer Zeit wurde bereits darüber spekuliert, dass sich die Pentax-Ingenieure mit der Entwicklung eines spiegellosen Kamerasystems beschäftigen. Ähnliche Systeme sind bereits von mehreren Herstellern auf dem Markt, u.a. von Panasonic und Samsung.

Im Unterschied zu anderen spiegellosen Systemkameras setzt Pentax auf eine Sensorgröße von 1/2,3 Zoll, welche durchaus auch in Kompaktkameras ohne Wechselobjektive zu finden ist. Der CMOS-Sensor hat dementsprechend eine Größe von lediglich 6,1 x 4,6mm (zum Vergleich: Micro Four Thirds entspricht 17,3 x 13,0 mm). Als Crop-Faktor gibt Pentax 5,53 an.

Pentax Q-System
Pentax Q-System (Quelle: Pentax)

Auf der Haben-Seite steht beim Q-System vor allem die Baugröße, die alle vergleichbaren Kameras deutlich unterbietet. Die Baugröße liegt bei lediglich 98,0 x 57,5 x 31,0 mm (BxHxT). Zum Vergleich: eine K-5 bringt es auf 131 x 97 x 73 mm, eine Optio WG-1 auf 115,5 x 58,5 x 28,5 mm. Auch beim Gewicht liegt die Kamera mit 200g (betriebsbereit) näher an einer Kamera der Optio-Reihe als an den größeren digitalen Spiegelreflexkameras.

Zentrale technische Daten der Pentax Q sind:

  • Q-Mount-System
  • 12,4 Megapixel Auflösung
  • ShakeReduction-System
  • 3 Zoll-Monitor (460.000 Dots)
  • Autofokus mit 25 Punkten
  • Integrierter Blitz
  • Serienbildfrequenz bis 5 Bilder/sek
  • Intervallaufnahme-Funktion
  • Empfindlichkeitsbereich ISO 125 bis 6400
  • Aufnahme im JPEG- oder RAW-Format (DNG)

Auf den deutschen Markt kommen soll die Kamera ab September 2011 zu einem Preis von 749 Euro mit einem Standardobjektiv sowie für 899 Euro mit einem zusätzlichen Zoom-Objektiv. Kunden in Japan können die Kamera bereits innerhalb des Julis erwerben.

Pentax Q White
Pentax Q White (Quelle: Pentax)

Als Standardobjektiv ausgeliefert wird eine Festbrennweite mit 8,5 mm Brennweite (äquivalent zu 47mm) mit einer Anfangsblendenöffnung von F1.9, Metallbajonett und einem Gewicht von 37g. Als Zoom-Objektiv im Kit erhältlich ist ein Objektiv mit 5-15 mm Brennweite (äquivalent zu 27,5-83 mm) mit einer Anfangsblendenöffnung von F2.8-F4.5 und einem Gewicht von 96g. Gegenlichtblenden sind für beide Objektive lediglich optional erhältlich.

Pentax Q-System
Objektive des Q-Systems (Quelle: Pentax)

Zusätzlich angeboten werden drei Objektive in der sogenannten Unique-Serie. Dies sind ein Fisheye-Objektiv mit F5.6/3,2 mm (entspricht 17,5mm), ein Weitwinkel-Objektiv mitF7.1/6,3mm (entspricht35mm) sowie ein Tele-Objektiv mit F8.0/18mm (entspricht 100mm). Diese drei Objektive sind mit 29g, 21g und 18g besonders leicht und werden als „Toy“-Linsen beworben. Die Blende ist jeweils fest und die Qualität sicherlich beschränkt. Nicht umsonst macht Pentax hier einen Vergleich zur Lomographie bereits in der offiziellen Pressemitteilung.

Weitere Objektive sollen in Zukunft folgen.

Meine Meinung:

Pentax versucht zweifelsohne, mit dem Q-System eine ganz neue Zielgruppe zu erschließen. Dies sind all jene, die mit einer kleinen Kompaktkamera eigentlich ideal bedient sind, aber etwas mehr Spielraum zum Experimentieren haben möchten. In diese Richtung geht sicher insbesondere das angebotene Fisheye-Objektiv, das auch Foto-Laien sehr günstig den Einstieg in eine neue Welt ermöglichen kann.

Pentax Q
Pentax Q Rückansicht (Quelle: Pentax)

Darüber hinaus beeindruckend ist, wie viel Technik in dem extrem kleinen und leichten Gehäuse Platz gefunden hat. Hierzu gehört der erfreulich weit ausklappbare integrierte Blitz ebenso wie das ShakeReduction-System, die automatische Sensorreinigung sowie das große Display und der Blitzschuh für den Anschluss externer Blitzgeräte. Sogar eine ganze Reihe von Tasten, ein Programmwählrad sowie ein Wählrad für die Bedienung sind zu finden. Dass keine mit einer „echten“ Spiegelreflexkamera vergleichbare Qualität zu erwarten ist, zeigt aber nicht zuletzt der sehr kleine Sensor. Dies ermöglicht sicher erst die sehr kompakte Bauweise, grenzt die Kamera aber umso deutlicher gegenüber Modellen wie der K-r oder K-x ab, die preislich in einer ähnlichen Liga spielen.

Pentax Q
Pentax Q (Quelle: Pentax)

Sicher sind also hitzige Debatten darüber, für wen die Kamera nun eigentlich geeignet ist, wie viel Sensorgröße eine Kamera mit Wechselobjektiven braucht und wie hoch der qualitative Anspruch eines Systems mit Wechselobjektiven mindestens sein muss. Die „Toy“-Objektive können so sicherlich interessierte Käufer finden, werden aber bei engagierten Hobby-Fotografen eher auf Ablehnung stoßen.

Schade ist, dass die Gegenlichtblende(n) nicht Teil des regulären Lieferumfangs sind und, sicherlich teuer, zusätzlich erworben werden müssen. Optional erhältlich ist ebenfalls ein optischer Sucher zum Aufsetzen auf den Blitzschuh. Als Akku kommt der Typ D-LI68 zum Einsatz (Lithium-Ionen), der ebenfalls in einigen anderen Kameras eingesetzt wurde (u.a. Optio A40, S10). Die angegebene Kapazität von 230 Fotos (bei 50% Blitznutzung) fällt allerdings relativ knapp aus.

Gehäuse der Pentax Q
Gehäuse der Pentax Q (Quelle: Pentax)

Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, die ersten Erfahrungen zu der Kamera zu lesen und sie selbst auszuprobieren. Auf den ersten Blick fällt es mir schwer, ein eindeutig positives wie ein eindeutig negatives Votum auszusprechen. Ich kann mir vorstellen, dass es für diese Art von gut verarbeiteter und gut ausgestatteter Kompakt-Systemkamera einen Markt gibt. Für Pentax hoffe ich, dass dieser auch groß genug ist und genug Kunden enthält, die den anvisierten Preis zu zahlen bereit sind. Dann ist auch die Basis für den weiteren Ausbau des Systems und weitere Objektive und Zubehörartikel gesetzt, die zusätzliche Wünsche und Anforderungen befriedigen können.

Weitere Informationen:
Pentax-Pressemitteilung vom 23.06.2011
Technische Details zur Pentax Q

Diskussion zum Q-System:
DigitalFotoNetz-Forum