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Fahrradsternfahrt Dortmund 2013

Mindestens einmal im Jahr dreht sich in Dortmund alles um das Thema Radfahren! Nach dem Auftakt der Fahrraddemo im Juni 2012, machten sich am 16. Juni 2013 über 1.800 Radfahrerinnen und Radfahrer auf eine Runde durch Dortmund. Das Motto der Fahrrad-Sternfahrt Dortmund war „Klare Sache – Mobil ohne Auto„. Ich habe die Tour fotografisch begleitet und stelle hier ein paar erste Aufnahmen ein.

In Dortmund gibt es natürlich kein Motto, das nicht mindestens eine gewisse Nähe zum Fußball hat. Deshalb steht die Klimaschutzkampagne natürlich unter dem Motto „Klima ist Heimspiel“. Und mehr Radfahren ist dabei Teil der Aktivitäten zum Schutz unseres Klimas.

Klimaschutz ist Heimspiel
Klima ist Heimspiel

Zentraler Treffpunkt war um 13.00 Uhr an der Hörder Burg im Dortmunder Süden, direkt am Ufer des neuen Phoenix-Sees.

Langsam füllt es sich am Phoenix-See
Langsam füllt es sich am Phoenix-See

Die Tour stand unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Ullrich Sierau, der selbst begeisterter Fahrradfahrer ist. Die Polizei war mit ihrer neuen Fahrradstaffel vor Ort.

Ullrich Sierau (re.), Oberbürgermeister
Ullrich Sierau (re.), Oberbürgermeister

Von dort ging es in der Demonstration mit Polizeibegleitung durch Hörde, über die Semerteichstraße und die B1 Richtung Nordmarkt und schließlich mit einem Schlenker Richtung Kreuz-/Klinikviertel um den Wallring.

Querung der B1 an der Semerteichstraße
Querung der B1 an der Semerteichstraße

Zwei Mal kam die Demonstration dabei in unterschiedlicher Richtung am Hauptbahnhof vorbei. Sehr zum Erstaunen der vielen Fahrgäste, nachdem erst mehr als 5 Minuten nach dem ersten Radler das Ende langsam sichtbar wurde.

Königswall, Anfahrt zum Hauptbahnhof
Königswall, Anfahrt zum Hauptbahnhof

Gegen 15.00 Uhr fand die zentrale Kundgebung auf dem Friedensplatz statt. Kein Public Viewing, dafür Fahrradkino und Picknick-Atmosphäre. Nach der Ansprache des Schirmherren und Oberbürgermeisters, Ullrich Sierau, ging das anschließende Fahrradfest bis nach 17 Uhr. Musik kam von der Gruppe Ramba Samba der Gesamtschule Gartenstadt, Dortmund.

Am Wallring
Am Wallring

Die Fahrradsternfahrt wurde organisiert durch den VCD Dortmund Unna, VeloCity Ruhr, VeloKitchen Dortmund, dem Umweltamt der Stadt Dortmund und vielen ADFC-Orts- und Kreisgruppen aus Dortmund und Umgebung. Viel Unterstützung kam u.a. vom Agenda-Arbeitskreis Nachhaltige Mobilität, der AOK Nordwest, dem BUND Dortmund, der DEW21, der dobeq GmbH, dem Dortmunder Agenda-Verein, dem DRK Dortmund, metropolrad ruhr und vielen weiteren.

Fahrradfest auf dem Friedensplatz
Fahrradfest auf dem Friedensplatz

Die nächste Fahrradsternfahrt wurde aufgrund der enormen Resonanz direkt geplant: am Sonntag, 15. Juni 2014 geht es wieder im großen Pulk durch Dortmund.

Weitere Informationen:
Fahrradsternfahrt in Dortmund – www.fahrradsternfahrt.dortmund.de
VeloCity Ruhr – velocityruhr.net
VeloKitchen Dortmund – velocityruhr.net/projekte/#/velokitchen-dortmund
VCD Dortmund-Unna – www.vcd-dortmund.de

Alle Fotos wurden mit einer Pentax K-7 aufgenommen.

Fotowettbewerb „Licht und Schatten“

Noch bis Sonntag abend (7. April 2013) läuft der aktuelle DigitalFotoNetz-Fotowettbewerb zum Thema „Licht und Schatten„. Die aktuelle Wetterlage bietet sicher in ganz Deutschland – wenigstens zeitweise – einige spannende Licht- und Schatten-Spiele zwischen Schnee- und Schneeregenschauern. Alle teilnehmenden Fotos können im Anschluss vom 8. bis 21. April bewertet werden.

Für den ersten Platz gibt es ein Exemplar des Buches „Swiss Vision“ von Patrick Loertscher. Informationen dazu nter http://www.patrickloertscher.com/pl.php?site=8. Der Preis wurden zur Verfügung gestellt von der Pentax Family Schweiz (www.pentax-family-schweiz.ch).

Phoenix West Dortmund
Phoenix West Dortmund

Informationen zum Wettbewerb:
http://forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=98265

Wettbewerbs-Galerie:
http://album.digitalfotonetz.de/categories.php?cat_id=69

Pentax DA 2.8/40 XS – Meister der Miniaturisierung

Vor etwa zwei Wochen habe ich ein gebrauchtes Pentax smc-DA 2.8/40 XS erworben und am letzten Wochenende ausführlich in Berlin an der Pentax K-7 getestet. Erste Eindrücke konnte ich bereits im Test an der Pentax K-01 sammeln (siehe Hochzeit mit K-01, Dortmunder Hafen mit K-01) – diese Eindrücke wurden nun noch einmal bestätigt.

Pentax smc-DA 2.8/40 XS
Pentax smc-DA 2.8/40 XS (Quelle: Pentax)

Das Objektiv ist beeindruckend klein und leicht. Mit einem Gewicht von 52g lässt es sich in der Fototasche kaum von einem Objektivdeckel unterscheiden. Und in der Tat: viel mehr Tiefe als ein Deckel hat es mit 9,2mm auch nicht. Eine Meisterleistung unter Anbetracht der Tatsache, dass sich auch die optische Leistung durchaus sehen lassen kann.

Brandenburger Tor
Brandenburger Tor

Es bleibt dabei, dass das Objektiv eine einzige Schwäche hat: seine Gegenlichtempfindlichkeit. In obigem Bildausschnitt wird dies erfreulicherweise kaum deutlich. In anderen Bildern gibt es aber auch teilweise sichtbare Farbsäume. Hier fordert die Baugröße offenbar ihren Tribut. Obwohl Pentax in das Gehäuse fünf Linsen in vier Gruppen gepackt hat. Ebensoviele wie beim „größeren“ smc-DA 2.8/40 Limited. Auch die SuperProtection-Vergütung sind dem kleinen 40er spendiert worden. Der QuickShift-Autofokus allerdings nicht.

Nahaufnahme
Nahaufnahme (Blende: F2.8)

Das DA 2.8/40 XS ist explizit kein Makro-Objektiv und mit einer Naheinstellgrenze von 40cm erreicht es einen maximalen Abbildungsmaßstab von ca 1:7,7 (laut Herstellerangabe). Das reicht nicht für echte Makro-Aufnahmen, ermöglicht aber dennoch Nahaufnahmen wie obige. Besonders schön hierbei ist das angenehme und weiche Bokeh der Linse.

Verzeichnung
Verzeichnung

Verzeichnung und Vignettierung sind relativ gering. Erstere ist bei geraden Linien und Formen in akzeptablem Umfang sichtbar (siehe Foto oben). Vignettierung stellt kein sichtbares Problem dar, auch nicht bei offener Blende.

Freistellen
Freistellen (Blende: F4.5)

Der Autofokus arbeitet sehr präzise in der Kombination von K-7 und DA 40 XS. Ausfälle hatte ich während des gesamten Wochenendes keine. Fokussiert wird mechanisch – ein Ultraschall-Motor wäre wohl auch kaum in dem Gehäuse unterzubringen. Auch unter schwierigen Bedingungen war aber immer schnell und treffsicher fokussiert.

Detailaufnahme
Detailaufnahme

Insgesamt sehr überzeugen kann die Schärfe-Leistung. Die Stärke des Objektivs sind eindeutig Detailaufnahmen, während es bei Landschaftsaufnahmen auch durch seine Gegenlichtempfindlichkeit ein bisschen abfällt.

 

Detail - Schöneberger Südpark
Detail – Schöneberger Südpark

Es macht aber Spaß, immer Ausschau nach neuen Details zu halten, für die dann gerade die Brennweite von 40mm ideal ist. Beim Fotografieren habe ich immer wieder gemerkt, dass 40mm für mich eine der universellsten Brennweiten darstellt. Sowohl in der engen Stadt bieten sich damit gute Motive als auch in der Natur und auch bei Detail- und Nahaufnahmen. Während andere Brennweiten auch die Motivwahl einschränken können, kann ich mit den 40mm sehr gut vom Motiv aus überlegen, wie ich es am schönsten fotografieren kann.

Natur - Schöneberger Südpark, Berlin
Natur – Schöneberger Südpark, Berlin

Einen Nachteil hat das Objektiv dann doch noch: der kleine Objektivdeckel aus Gummi birgt das Risiko schnell verlorenzugehen. Ebenso wie das Objektiv selbst. Ein echter Nachteil ist das allerdings nicht, da alle Teile ja bewusst klein konstruiert wurden. Umso schöner, dass es sogar noch für ein Filtergewinde gereicht hat, das mit 29mm allerdings eine ansonsten nicht gängige Größe hat. Eine Gegenlichtblende gehört nicht zur Ausstattung des Objektivs.

Neu wird das Objektiv von einigen Händlern für ca. 300 Euro angeboten. Gebraucht liegt es meist um oder unter 200 Euro. Da das Objektiv ursprünglich nur mit der Pentax K-01 verkauft wurde, sind die Neu- und Gebrauchtangebote allerdings nicht sehr zahlreich. Schade angesichts der Leistung des Objektivs und der besonderen Bauform!

Eine Auswahl weiterer Fotos findet ihr bei flickr:
www.flickr.com/photos/32024086@N05/sets/72157632611671747/

Christian Lamker, Januar 2013

Weltuntergang verzögert

Der Weltuntergang hat nicht stattgefunden. Zumindest nicht an diesem Wochenende. Pentax-Nutzer haben vor einigen Jahren im Zusammenhang mit der Markteinführung von K100D und K10D das Wort „Wartekamera“ geprägt. Offensichtlich wird jetzt auch das Ende der Welt zu einem „Warte-Weltuntergang“ – und das ganz ohne Beteiligung von Pentax! Ob der Weltuntergang dann im Vollformat oder in APS-C stattfindet, bleibt indes weiter unbeantwortet… Klar ist bereits: einen Blendensimulator wird er nicht haben.

Frohe Weihnachten
Frohe Weihnachten

Aus fotografischer Sicht können wir auf ein schönes Jahr 2012 zurückblicken, in dem sich der Fokus der Aufmerksamkeit wieder erfreulich oft auch technische Details oder insbesondere die Bildergebnisse verlagert hat (siehe auch Photokina-Messebericht). Auch Kameras tauchen zwar mittlerweile in die Welt der Voll-Vernetzung ein und lassen sich teilweise bereits direkt mit dem Internet verbinden oder mit Apps erweitern.

Die klassischen Fotofunktionen sind aber auf einem erfreulich hochwertigen Stand angekommen. Und bei Pentax gibt es mit der K-30 und der K-5 II/IIs drei sehr ausgereifte Kameras, die aus meiner Sicht unkompliziert und alltagstauglich sind. Schön ist, dass auch im Objektivsortiment einige sinnvolle Erweiterungen bereits erfolgt sind oder für 2013 erwartet werden. Aus Sicht des Internets ist auch feststellbar, dass der Boom der digitalen Fotografie  abgeebbt ist und sich auf immer mehr Plattformen, insbesondere aber soziale Netzwerke, verlagert. Es gibt immer noch eine Gruppe, für die Technik ein Selbstzweck ist – diese trennt sich aber immer mehr von den beiden anderen Gruppen: den Hobby-/Urlaubs-Fotografen und den engagierten Amateuren bis zu den Profis. Erstere nutzen bevorzugt soziale Netzwerke auch für Fotos, letztere finden sich in spezialisierten Foto-Gemeinschaften wieder.

Grund genug also auf ein schönes Jahr 2013 zu hoffen. Deshalb: Ich wünsche euch allen schöne Feiertage, eine fotoreiche Zeit „zwischen den Jahren“ und einen guten Start in das neue Jahr 2013!

Viele Grüße
Christian Lamker

Pentax K-30 – (M)eine Traumkamera?!

Eine Kamera-Typberatung am Pentax-Stand auf der Photokina hat ergeben: meine Kamera ist die K-30 (siehe Photokina-Messebericht). Aber stimmt das wirklich? Und warum soll die K-30 eigentlich so gut für mich geeignet sein? Im Rahmen der Testaktion von Pentax und DigitalFotoNetz.de konnte ich die K-30 nun knapp eine Woche lang testen und einen ersten Eindruck gewinnen.

Pentax K-30
Pentax K-30

Erster Eindruck & Verarbeitung

„Sieht irgendwie merkwürdig aus“ – den Satz hört oder liest man oft, wenn der Blick von Pentax-Usern auf die K-30 fällt. Auffällig ist die eigenwillige Form und der weit hervorstehende Schriftzug vor dem aufklappbaren internen Blitz. Mein Testmodell war schwarz und hat dabei einen wertigen Eindruck gemacht. Nicht so hochwertig wie die K-5, aber auch nicht nur billiges Plastik. Ein bisschen gelitten im Vergleich zu den teureren Modellen hat leider die Griffigkeit der Kamera. Das Anfassgefühl ist gut, das hintere Einstellrad aber etwas zu weit links angeordnet, die Rückseite könnte rutschfester gummiert sein und beim Herausgreifen aus der Kameratasche konnte ich die K-30 nicht so sicher fassen wie K10 oder K-7/K-5.

Bedienung & Funktionen

Darüber hinaus lässt die Bedienung aber wenig Wünsche offen. Alles ist pentax-typisch logisch angeordnet und wer eine andere Pentax-Kamera bedienen kann, kommt auch mit der K-30 ohne lange Einarbeitung problemlos zurecht.

Zwei kleine Mankos bleiben: einerseits ist das hintere Einstellrad sehr nah am Sucher platziert und nicht so gut bedienbar wie bei anderen Pentax-Modellen – zumindest denjenigen, die überhaupt zwei Einstellräder haben. Andererseits könnte das Gehäuse etwas griffiger und besser gummiert sein. In der schwarzen Farbvariante macht es zwar einen stabilen und wertigen Eindruck, kommt aber nicht an die K-5 II heran. Und beim Herausnehmen aus der Tasche liegt die K-5 II sofort sicher in der Hand, während ich bei der K-30 häufiger ein unsicheres Gefühl hatte und fest zugreifen musste.

Gegenüber früheren Pentax-Modellen deutlich erweitert und verbessert wurden die LiveView- und Video-Funktionalitäten. Mittlerweile ist auch der Autofokus im LiveView-Modus durchaus brauchbar. Ehrlicherweise sei aber gesagt, dass hier andere Hersteller und gerade einige spiegellose Systemkameras deutlich weiter sind. Die Stärken der K-30 liegen eindeutig weiterhin im Foto-Bereich, wobei sie auch im Video-Segment durchaus einsetzbar ist.

Der Funktionsumfang an Einstellmöglichkeiten, Aufnahmeprogrammen und Benutzerfunktionen ist in dieser Preisklasse ungewöhnlich groß. Die Kamera lässt sich so sehr gut an die eigenen Gewohnheiten anpassen. Hierzu tragen auch zwei über das Programmwählrad auswählbare und speicherbare USER-Programme bei.

Viele der vorhandenen Funktionen erlauben auch ohne Computer und RAW-Konverter umfangreiche Anpassungen der Fotos, z.B. die vielen verfügbaren Digitalfilter. Für Einsteiger eine schöne Sache – für erfahrenere Hobbyfotografen aber eher eine Spielerei, da sich die meisten Dinge besser mit einer RAW-Datei am Computer machen lassen. Und vor allem: im Zweifelsfall auch wieder rückgängig machen lassen.

Digitalfilter schwarz-weiß mit Rotfilter
Digitalfilter schwarz-weiß mit Rotfilter

Nachfolgend drei Fotos – einmal ohne HDR-Funktion und zwei Mal mit unterschiedlichen Einstellungen für den HDR-Modus. Der Modus ist durchaus auch frei Hand verwendbar, zeigt aber bei einer hohen Einstellung (drittes Bild) durch weiße Ränder deutlich die Grenzen einer HDR-Automatik in der Kamera. Die mittlere Einstellung hingegen ist für bestimmte Zwecke eher praxistauglich.

IMGP1902_PENTAX K-30_2012

IMGP1905_PENTAX K-30_2012

IMGP1906_PENTAX K-30_2012

Sucher, Display & Blitz

Von der Größe und Helligkeit her alles im grünen Bereich. Und auch für mich als Brillenträger keine echten Probleme. Ungewohnt im Vergleich zur K-7 war dann aber doch eine leichte Abweichung des Bildausschnitts. Passgenaue Bildkompositionen sind mit dem höherwertigen Sucher der K-7/K-5 einfacher. Technisch gesehen handelt es sich um einen Pentaprismensucher mit einem Bildfeld von ca. 100% und einer Vergrößerung von 0,92x – also an sich sehr gut.

Nicht vollständig ergründen konnte ich den hohen Anteil schiefer Fotos, die ich mit dem Testmodell geschossen habe. Möglicherweise liegt das an der ungewohnten Kameraform und erfordert etwas Eingewöhnung. Oder aber die Testkamera ist hier nicht einwandfrei justiert. So oder so gehe ich davon aus, dass es sich nicht um ein generell zu beobachtendes Phänomen handelt.

Sensor, Bajonett & Objektive

Solide Leistung – so kann man diesen Punkt zusammenfassen. Der verwendete CMOS-Sensor hat das APS-C-Format mit einer Größe von 23,7×15,7mm bei einer effektiven Auflösung von ca. 16,3 Megapixeln.

Der Sensor wird stabilisiert durch das pentax-eigene ShakeReduction-System, das auch in der K-30 gute Dienste leistet. Das System kann Dreh-, Kipp- und Schwenkbewegungen ausgleichen und funktioniert immer, unabhängig vom angeschlossenen Objektiv. Für Objektive, die keine Brennweite elektronisch an die Kamera übermitteln, kann diese einfach manuell im Menü ausgewählt werden (bis 8-800mm Brennweite). Gleichzeitig ermöglicht das System eine automatische Horizontkorrektur, die z. B. bei Verwendung eines Stativs kleine Abweichungen bis zu 1,0 Grad automatisch ausgleicht und schiefe Fotos verhindern hilft.

Die Gyro-Sensoren liefern außerdem Daten für eine sehr präzise digitale Wasserwaage, die auf dem Display eingeblendet werden kann und die horizontale wie die vertikale Lage anzeigt. Im Sucher wird die horizontale Ausrichtung eingeblendet.

Die K-30 arbeitet mit allen Objektiven mit Pentax K-Bajonett zusammen. Einschränkungen gibt es bei alten Objektiven, die keine A-Stellung am Blendenring haben. Hier ist die Belichtungsmessung nur manuell bzw. halbautomatisch möglich.

Bildqualität

Saubere Leistung! In diesem Bereich kann die K-30 ihre Stärken ausspielen und braucht sich auch vor teureren Modellen nicht verstecken.

Ausrutscher hatte ich nur sehr wenige und Belichtung und Weißabgleich sind zumeist sehr treffsicher. In Gegenlichtsituationen neigt die Kamera, wie auch für andere Pentax-Modelle üblich, zu einer sehr knappen Belichtung. Hierbei verhält sich die K-30 aber konsistenter als einige ihrer Vorgänger, sodass eine manuelle Anpassung bei Bedarf nicht für jede Aufnahme überprüft werden muss. Einen großen Sprung nach vorne hat Pentax in den letzten Jahren bezüglich der Blitzsteuerung gemacht. Hier kann die K-30 deutlich punkten gegenüber ihren Vorgängermodellen. Das gilt sowohl für den internen Blitz als auch insbesondere für externe Blitzgeräte.

Die Empfindlichkeit lässt sich bis auf ISO 25.600 hochschrauben – wobei die Kamera bis ISO 3.200 eine sehr gute Figur abgibt. Die Werte darüber sind je nach Einsatzzweck noch in Ordnung, lassen aber dann sichtbar nach. Keine Probleme auch bei großformatigen Ausdrucken gibt es in den unteren Stufen. Ab ISO 800 lässt nur der Schärfeeindruck etwas nach. Das Rauschen wirkt allerdings im subjektiven Eindruck relativ “digital” und ausgefranst. Hier gab es schon Kameras, die zwar insgesamt ein schlechteres Rauschverhalten hatten, wo das Rauschen aber einen subjektiv angenehmeren Eindruck gemacht hat und eher in Richtung Filmkorn ging.

Ausschnitt ISO 3200

Die Farbwiedergabe ist sehr schön und natürlich, mit einer leichten Schwäche bei intensiven Rottönen. Letztere ist leider ein Problem der meisten Digitalkameras, das insbesondere bei sehr kräftigen Rottönen und bei Hauttönen zum Tragen kommt. Kräftige Rottöne neigen so dazu, leicht ins Violette zu gehen. Das soll aber den sehr positiven Gesamteindruck keinesfalls verringern.

Detailwiedergabe und Schärfe sind insgesamt gut. In wenigen Fällen kommt es aber zu sichtbarer Moirébildung auf den Fotos (nachfolgendes Bild als Beispiel hierzu). Ebenso führt die JPEG-Verarbeitung gelegentlich zu Treppenbildung an scharfen Kanten, wie im folgenden Beispielausschnitt an A- und B-Säule des Autos sichtbar. Treppenartefakte sind bei Verwendung des RAW-Formats und eines brauchbaren Konverters in der Regel nicht vorhanden (geteste mit Adobe Photoshop Lightroom 3).

Moiré und Treppenbildung

Speicher, Formate & Stromversorgung

Gut – so die Zusammenfassung für diesen Punkt. Die Stromversorgung erfolgt über einen Lithium-Ionen-Akku, der allerdings für eine DSLR relativ knapp bemessen ist. Es gibt zwar Kameras anderer Hersteller mit wesentlich schwächeren Akkus, aber ein Ersatzakku ist in jedem Fall Pflicht. Dafür ist die Kamera sehr gut im Stromverbrauch optimiert. Trotz intensiver Display-Nutzung (ein LCD-Statusdisplay gibt es ja auch nicht) scheinen mehr als 300-350 Fotos kein Problem zu sein. Im Vergleich zur K-7 sehe ich, trotz deutlich kleinerem Akku, so keine Nachteile in der Laufzeit.

Die positive Seite: Alternativ können auch vier normale AA-Akkus verwendet werden. Allerdings nur, wenn eine zusätzliche Halterung dafür gekauft wird, die noch einmal mit mindestens 30 Euro (Straßenpreis) zu Buche schlägt. Schade, dass dieses sinnvolle Zubehörteil nicht bereits im Lieferumfang enthalten ist. Mangels Halterung konnte ich keine Tests mit AA-Akkus machen.

Als Bildformat stehen JPEG und RAW (DNG) zur Verfügung. Das Pentax-eigene PEF-Format wird interessanterweise gar nicht mehr angeboten. Umso besser, wenn sich Pentax hier weiter in Richtung des einheitlicheren DNG-Standards orientiert.

Geschwindigkeit

Solala – weder ein besonders positives, noch ein besonders negatives Fazit. Die K-30 reiht sich hier in die Rige der Pentax-Kameras ein. In keinem Bereich ist sie schneller als Kameras anderer Hersteller. Dafür ist die Kamera sehr schnell einsatzbereiht und tut zuverlässig ihren Dienst, ohne sich Ausrutscher beim Autofokus zu leisten. Ich konnte unter allen gemachten Fotos (es waren über 500 Fotos) nur zwei entdecken, bei dem der Autofokus definitiv daneben lag. Und das waren zugegenermaßen auch schwierige Innenraum-Lichtverhältnisse.

Mein Fazit

Saubere Leistung! So das kurze Fazit zur Pentax K-30 von meiner Seite. Die Kamera besetzt ein sehr interessantes Marktsegment zwischen den reinen Einsteigerkameras und den hochwertigen professionellen Modellen. Sie bietet fast den Funktionsumfang der teureren Modelle, liegt dabei aber preislich ein ganzes Stück darunter. Auch ein spritzwassergeschütztes Gehäuse ist in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich. ShakeReduction-System, ein sehr einfaches und durchdachtes Bedienkonzept und eine gute Bildqualität runden den positiven Gesamteindruck ab.

Ist die K-30 deshalb (m)eine Traumkamera? Dafür reicht es dann doch nicht ganz. Ein paar kleinere Wermutstropfen aus meiner Sicht sind die Positionierung des hinteren Einstellrads, das etwas gewöhnungsbedürftige Design und die Griffigkeit des Gehäuses. Ein LCD-Statusdisplay auf der Kameraoberseite wäre ebenfalls ein Zusatz, der in dieser Preisklasse unüblich ist, zu meiner Traumkamera aber dazugehören würde. Schade ist ebenfalls, dass der Adapter zur Verwendung von Mignon-Akkus extra hinzugekauft werden muss.

Insgesamt gilt aber für mich, dass die K-30 derzeit meine bevorzugte Wahl im Pentax-Sortiment wäre. Sie bietet alle Funktionen, die ich üblicherweise brauche, bringt dabei gute Leistungen und ist preislich attraktiv. Zweifelsfrei bietet die K-5 II einige Vorteile, die aber dann auch ihren Aufpreis haben. Eine Traumkombination für Urlaub und Reisen ist in meinen Augen die K-30 mit dem DA 18-135: kompakt, spritzwassergeschützt, universell einsetzbar. Es ist sicher kein Zufall, dass viele offizielle Fotos auch die Kamera in genau dieser Kombination zeigen.

Aus meiner Perspektive ergibt sich also fast zwangsläufig das Gesamtfazit:

– Sehr empfehlenswert

Testfotos

IMGP1809_PENTAX K-30_2012.JPG
DA 18-55 WR, 18mm
F10.0, 1/2000sek, ISO 800

IMGP1828_PENTAX K-30_2012.JPG
DA 18-55 WR, 18mm
F7.1, 1/250sek, ISO 100

IMGP1839_PENTAX K-30_2012.JPG
DA 18-55 WR, 18mm
F7.1, 1/400sek, ISO 200

IMGP1856_PENTAX K-30_2012.JPG
DA 18-55 WR, 42,5mm
F4.5, 1/80sek, ISO 3200

IMGP1909_PENTAX K-30_2012.JPG
DA 16-45, 20mm
F7.1, 1/250sek, ISO 100

IMGP1938_PENTAX K-30_2012.JPG
DA 18-55 WR, 50mm
F10.0, 1/200sek, ISO 100

IMGP1965_PENTAX K-30_2012.DNG
DA 50-200, 50mm
F7.1, 1/400sek, ISO 100

IMGP1948_PENTAX K-30_2012.DNG
DA 50-200, 50mm
F7.1, 1/400sek, ISO 100

Christian Lamker, November 2012
Änderung 31.12.2012: Defekter Link korrigiert.

Online-Beteiligung und Diskussionen

Noch vor wenigen Jahren galt das Internet als Allheilmittel, wenn es darum geht, viele Menschen zu erreichen. Und fast noch mehr, wenn es darum geht, viele Menschen auch aktiv an Diskussionen zu beteiligen. Dabei sollte es um politische Themen und Diskussionen ebenso gehen wie um konkrete Planungs- und Bauvorhaben, um kleine Aufgaben vor Ort bis zu Themen von nationaler und internationaler Tragweite.

Heute zeigen sich aber immer mehr die Grenzen des Internets als Diskussions- und Beteiligungsplattform. Während Wikipedia mindestens nach außen gut funktioniert und das auch für eine Vielzahl anderer Plattformen gilt, so stehen daneben auch fast überall offensichtliche Schwierigkeiten mit einer bestimmten Nutzergruppe. Diese kann noch harmlos als DAU (Dümmster Anzunehmender User), Super-DAU oder Troll bezeichnet werden. Oder auch mit weiteren eher beleidigenden Begriffen wie Querulant. Ihnen gemein ist, dass die Teilnahme an Diskussionen und Kommentaren bei weitem nicht so gleichmäßig und demokratisch ist, wie es nach außen verkündet wird. Theoretisch mitmachen kann jeder. Wie in der realen Welt übernimmt aber eine bestimmte Gruppe schnell die Meinungsführerschaft und drängt andere an den Rand der Diskussion.

Wohin soll die Reise gehen? (in Dar es Salaam)

Das Thema wurde beispielsweise in der letzten Zeit aktiv thematisiert von Markus Beckedahl (Artikel „Argumentiert, pöbelt nicht herum“ in DIE ZEIT v. 31.08.2012, S. 13) oder von Kai Biermann (Artikel „Wie viel Freiheit brauchen Kommentare?“ in ZEIT ONLINE v. 24.08.2012, http://www.zeit.de/digital/internet/2012-08/netzpolitik-kommentare).

Ich habe selbst knapp 10 Jahre lang (bis 2010) die Diskussionsplattform DigitalFotoNetz.de mit ca. 9.000 Mitgliedern zur digitalen Fotografie betrieben und kenne alle beschriebenen Phänomene sehr gut. Das Thema Fotografie polarisiert zwar erst einmal weniger als Politik, aber auch da artet Technik schnell in Glaubenskämpfe aus, wird schemenhaft und stammtischartig diskutiert und werden von einigen aktuelle politische Themen sehr polemisch hervorgebracht und bis an die Grenze des rechtlich erlaubten (und ggf. darüber hinaus) „diskutiert“.

Regelmäßig tritt das Problem auf, dass mit größerer Nutzerzahl auch mehr „Trolle“ die Diskussionen für sich vereinnahmen wollten und am Ende viele Themen in immer die gleiche Richtung verschoben werden. Völlig unabhängig davon, wo es mal angefangen hat oder was Ausgangsthema war. Aus einer Diskussion über ein Objektiv wurde so schnell auch eine über den Irak-Krieg. Und damit eine, die wiederum die meisten anderen nicht sonderlich interessiert hat, da sie sich bewusst in einem Fotografie-Forum aufhalten wollten. So sind auch einige Mitglieder „verloren“ gegangen, die viel Fachkompetenz hatten und immer sachlich weiterhelfen konnten. Und zu denen ich auf anderem Wege, teilweise wieder klassisch per E-Mail oder Telefon, bis heute Kontakt habe.

Wie Sie es beschreiben ergeht es leider vielen (oder fast allen?) Diskussionsplattformen im Internet, sobald sie mehr als ein paar aktive Nutzer haben. Sehr schade, da ich gleichzeitig die Erfahrung gemacht habe, dass zumindest einige im realen Leben umgänglicher sein können als in der Online-Welt. Auch wenn es die Typ-Beschreibung von Markus Beckedahl (siehe Artikel oben) sehr gut trifft. Nach meiner Erfahrung sind das meist ca. 30-50jährige männliche Personen, die entweder freiberuflich mäßigen Erfolg haben (und sich eigentlich zu größerem berufen fühlen, wenn die Welt da draußen das nur erkennen und zulassen würde) oder Leute, die in großen Firmen oder im öffentlichen Dienst relativ abgeschieden in IT-Abteilungen oder anderen „niedrigrangingen“ Service-Abteilungen ihr Dasein fristen (und für die das gleiche gilt). Offene Diskussionen über Troll-Probleme, Zensur usw. verlaufen sehr hitzig. Manchmal sorgen sie tatsächlich für kurzfristige Ruhe. Allzu oft ist die aber dann auch nicht von langer Dauer.

Im Blog netzpolitik.org gibt es umfangreiche Diskussionen darüber, wie man mit Kommentarfunktionen umgehen kann (z.B. „Einfach mal die Kommentare schließen?“ v. 20.08.2012 oder „Kommentarfunktion neu entwickeln“ v. 21.08.2012). Eine echte oder praktikable Lösung zeigt sich aber auch hier nicht. Es ist sehr stark vom Einzelfall abhängig, was sinnvoll ist. Und es hängt nicht zuletzt von den zur Verfügung stehenden Ressourcen (insbesondere Zeit, aber auch technische Möglichkeiten) ab, was realisierbar ist. Weil es hier fehlt, finden viele Diskussionen vermutlich gar nicht online statt, sondern landen doch wieder in klassischen Offline-Veranstaltungen, wo Kontrolle und Überblick einfacher zu gewährleisten sind und der Blick in die Augen des Gegenüber auch die Ernsthaftigkeit einer Äußerung einfacher erkennen lässt.

In der Stadt- und Raumplanung merke ich an vielen Stellen die Zurückhaltung mit Online-Medien. Beteiligung heißt hier oft, Informationen online bereitzustellen und Kommentare per E-Mail, Brief oder Telefon einzufordern. Erfahrung mit der Moderation von Online-Plattformen liegt bei öffentlichen Stellen oft nicht vor. Und gleichzeitig wenig Vertrauen oder wenig finanzielle Mittel für externe Dienstleister, die zur technischen Umsetzung auch gleich die Moderation und Kommunikation übernehmen. Das ist schade, da die klassischen Beteiligungsverfahren oft nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe erreicht. Allerdings ist auch nicht sicher, ob über das Internet eine zum Aufwand passende Erweiterung tatsächlich möglich ist.

Ich habe mich vor zwei Jahren dazu entschieden, die Verantwortung für die Plattform abzugeben. Wenn ich auch sonst viel zu tun hatte, blieb nur noch die Beschäftigung mit diesen Problemen und wenig Zeit für echte Fachdiskussionen zum Thema Fotografie. Zu vielen Mitgliedern habe ich weiterhin sehr guten Kontakt und ich kann dafür viel entspannter tatsächlich Fotografieren oder meine Ideen zu einem echten fotografischen Thema aufschreiben.

Zum Thema Netzgesellschaft hat sich Markus Beckedahl auch ausführlich in einem Buch beschäftigt: „Die digitale Gesellschaft: Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage“ (mit Falk Lüke, dtv 2012).

Viele Grüße
Christian Lamker

PS: Zu diesem Beitrag gibt es natürlich auch eine Kommentarfunktion. Beiträge müssen aber durch mich freigeschaltet werden, da es immer wieder Spam-Bots schaffen, hier etwas einzustellen. Beiträge, die den Nutzungsbedingungen (siehe Impressum) entsprechen, werden aber zeitnah freigeschaltet.

Hinweis: Zeitgleich veröffentlicht unter www.christian.lamker.de/2012/10/online-beteiligung-und-diskussionen.

Messebericht Photokina 2012

Aus Sicht des Veranstalters war die Photokina 2012 ein großer Erfolg: etwa 185.000 Besucherinnen und Besucher wurden registriert – ein kleiner Zuwachs von ca. 3.500 gegenüber der Photokina 2010. Das größte Plus gab es bei Fachbesuchern aus Asien, Nordamerika und Osteuropa. Vom 18. bis 23.9. haben in Köln mehr als 1.150 Unternehmen ihre Produkte und Neuerscheinungen präsentiert. Ich war am Samstag, 22.9.2012, auf der Messe unterwegs und gebe hier einige, in Teilen bewusst subjektive, Eindrück wider.

Eingangshalle vor Messe-Beginn
Eingangshalle vor Messe-Beginn

Das Interesse an Kameras und Fotografie ist offenbar ungebrochen. Auch subjektiv erschien mir die Messe voller als beim letzten Mal. Die Besucher interessieren sich dabei vor allem für die Topmodelle der Hersteller, wo sich große Menschentrauben gebildet haben. Wenig Interesse hingegen ziehen noch die Kompaktkameras auf sich, die meist nur noch ein Schattendasein neben den spiegellosen Systemkameras fristen. Auch Bridge-Kameras werden sowohl von den Besuchern wie den Herstellern eber als kleine Nischenprodukte wahrgenommen bzw. präsentiert. Und Handys werden zwar mittlerweile in großer Zahl präsentiert, u.a. sehr intensiv bei Samsung und HTC, aber das Interesse konzentriert sich derzeit dann doch bei den klassischen Foto-Kameras. Handy-Knipser finden offenbar eher selten den Weg auf die Photokina.

Der große Trend ist Vernetzung! Unmissverständlich klar wird das, wenn man am Canon-Stand von einer Promoterin mit dem Satz angesprochen wird „Guten Morgen, haben Sie Interesse an einer kostenlosen Cloud?“. Die zentralen Fragen der Photokina 2010 oder 2008 waren noch andere. Dabei zeigt sich die Messe hin- und hergerissen zwischen aktueller Technik und den fotografischen Ergebnissen sowie zwischen hochwertigem Handwerkszeug und voll-integriertem und voll-vernetztem Spiegelzeug. Handy-Hersteller wie HTC und Nokia stehen mittlerweile als (flächen- und besuchsmäßig) fast gleichberechtigte Partner neben Hasselblad oder Carl Zeiss.

Im Bereich der Verknüpfung von Kamera, Computer und Smartphone liegen so auch die einzigen echten Neuheiten. Darüber hinaus setzen die meisten Hersteller auf konsequente Modellpflege und Weiterentwicklungen ihrer Produktpalette. Der Schwerpunkt der Produktpräsentationen hat sich dabei fast durchweg verschoben. Weg von der reinen Darstellung der Technik und hin zur Darstellung von fotografischen Ergebnissen. Damit korrespondiert auch, dass viele Hersteller für ihre Produktpräsentationen auf Profi-Fotografen zurückgreifen und statt technischer Daten mehr Emotionen und Fotos an den Mann bzw. die Frau gebracht werden sollen.

Eingang zur Leica-Halle
Eingang zur Leica-Halle

Ein schöner Trend, den am konsequentesten Leica vorzeigt. In Halle 1 entaltet sich hinter großen Ständen zu Technik, Kameras und Objektiven eine beeindruckende Fotoausstellung renomierter Fotografen. Aber auch an anderen Stellen sind tolle Ausstellungen zu sehen gewesen, so beispielsweise das Projekt Post-TSUNAMI (Ikiru – We Survive!) in Halle 5.1 mit beeindruckenden Fotos von Japan nach dem Tsunami im März 2011. Die Fotos sind dabei in ihrer undramatischen Präsentationen und sachlichen Bildunterschriften in ihrer Wirkung besonders beeindruckend. Ähnliches gilt für eine umfangreiche Ausstellung u.a. von Frank Sirona in derselben Halle, wo riesige Fotos im UltraSec-Verfahren (Kaschierung hinter Acrylglas oder gehärtetem Weißglas) zu sehen waren, die von Bildgestaltung und Farbwirkung nur staunen ließen.

Fotoausstellung in Halle 5
Fotoausstellung in Halle 5

Ein weiterer Trend liegt im Bereich der Foto-Taschen. Hier geht die Richtung ganz klar in Richtung Linien, die schöne Titel wie „Urban“, „Lifestyle“ o.Ä. tragen und eine Mischung aus Tasche für den Alltagsgebrauch, iPhone- oder Laptop-Tasche und Foto-Tasche darstellen. Hersteller wie Golla oder LowePro zeigen hier entsprechende Angebote. Schade ist, dass es wenige Entwicklungen gibt, die etwas abgehoben Wege in eine mögliche Zukunft zeigen. Die meisten Produkte sind Weiterentwicklungen bestehender Modelle oder aber Entwicklungen, die allesamt in eine recht ähnliche Richtung gehen. Besondere Ideen wie seinerzeit die Pentax Optio X, das Digibino oder auch das Ricoh GXR-System mit wechselbaren Objektiv-Sensor-Einheiten wurden in letzter Zeit nicht entwickelt. Wenngleich das GXR-System auch zur Präsentation am Ricoh Pentax-Stand bereit lag.

Nikon-Treppenwerbung
Nikon-Treppenwerbung

Schön ist, dass auch der Bereich der Foto-Gemeinschaften nicht vergessen wurde und Vereine wie die Darmstädter Tage der Fotografie, die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen oder die Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie weiterhin ihren festen Platz auf der Messe haben. Neben den „großen“ der Branche wie der fotocommunity.

Generell hält der Trend an, mit Werbegeschenken zu knausern. An vielen Ständen werden selbst Prospekte nur sehr zurückhaltend ausgelegt oder herausgegeben, andere wiederum geben diese gar nur auf Nachfrage aus Schubladen hinter dem Tresen heraus.

RICOH PENTAX Stand
RICOH PENTAX Stand

Ricoh Pentax-Stand

Der Pentax-Stand präsentiert sich leicht verändert und nun in gleicher Weise als Ricoh-Stand. Verschwunden ist ein eigener Stand der Firma Ricoh. Interessant ist, dass fast alle Elemente übernommen wurden, die Pentax bereits auf den letzten Messen hatte, während Ricoh quasi geräuschlos integriert wurde. Mit etwa 400m² zusätzlicher Fläche ist der Stand zwar größer geworden, bleibt aber nach wie vor einer der kleinsten der großen Kamerahersteller. Wo andere Klotzen, bleibt es bei einer schlichten und sachlichen Produktpräsentation mit einem großen Vertrauen in die eigenen technischen Stärken. Dazu passt, dass ein großer Ricoh-Plotter sowie die Ricoh-Kameraserien nahtlos in die Präsentation integriert wurde. So bleibt es bei zwei Marken, die sich aber erkennbar versöhnlich präsentieren.

Vergleich der Vergütungen
Vergleich der Vergütungen

Dazu passt auch, dass die Struktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Pentax signifikant von anderen Firmen abweicht. Andere Hersteller haben teilweise eine große Zahl junger weiblicher Promoterinnen – Pentax ist eher männlich und mit Personen besetzt, die auch außerhalb der Messe Pentax-Produkte kennen und präsentieren.

Kurz vor der Photokina wurde bekannt, dass Ricoh die Aktivitäten im Imaging-Bereich in Hamburg in der Pentax-Zentrale zusammenzieht. Ein ungewöhnlicher Schritt, da Ricoh Pentax übernommen hat und nicht umgekehrt. Umso positiver ist das als Vertrauensbeweis in die Arbeit von Pentax in Hamburg zu sehen und als Zeichen, dass die Arbeit dort in ähnlicher Form fortgesetzt wird. Weiterhin zu finden sich auch die Produkte der Business Unit Sport Optics.

PENTAX K-30 Innenleben
PENTAX K-30 Innenleben

Pentax zeigt sich vergleichsweise spendabel bei Werbegeschenken. Tagsüber wurden FlipFlops an Besucher verteilt, allerdings nur in den Größen 39 oder 43. Und wer eine Typberatung mitgemacht hat, bekam eine Kamera-Empfehlung aus dem Sortiment und dann einen kostenlosen USB-Kartenleser. Die Kamera-Typberatung, durchgeführt auf einem iPad, ergab für mich die Pentax K-30. Eine Wahl, die ich derzeit wohl auch selbst so treffen würde.

Großes Thema ist weiterhin: Outdoor! Pentax nutzt jede Gelegenheit, auf die Dichtungen in K-5 II und K-30 sowie Optio WG-2 hinzuweisen. Und auch der Unterschied zwischen AW (All Weather)- und WR (Weather Resistant)-Objektiven wird in den Prospekten ausgebreitet. Schön, dass auch die Kunden hier mittlerweile anspruchsvoller geworden sind und Pentax offenbar mit alltags-, strand- und reisetauglichen Objektiven den richtigen Riecher hatte.

Pentax K-30 und K-5 II/K-5 IIs

Die größten Neuheiten am Pentax-Stand waren die Pentax K-30 und die K-5 II sowie ihre Schwester ohne Tiefpassfilter, die K-5 IIs. Letztere folgt einem kleinen aktuellen Trend, nachdem beispielsweise Nikon mit der D800E ebenfalls eine Kamera ohne Tiefpassfilter auf den Markt bringt. Die Gefahr der Moiré-Bildung steigt damit zwar, die Detailauflösung aber auch. Leider werden aber auch ca. 250 Euro Aufpreis dafür fällig.

Der Eindruck der K-5 II kann überzeugen. Pentax hat bezüglich des Autofokus wieder etwas gegenüber den Mitbewerbern aufgeholt und in Teilen aufgeschlossen. Der Messbereich des neuen SAFOX X-Systems wird jetzt mit EV-3 bis +18 angegeben – deutlich mehr als bei allen bisherigen Pentax DSLR-Modellen. Im subjektiven Test auf der Messe funktioniert das gut. Das ist erfreulich, da die K-5 II in ihrem Segment von ca. 1.000 Euro damit aus meiner Sicht keine großen Schwächen aufweist. Wenngleich ihre Stärke auch eher im Gesamtpaket aus Technik, Bedienbarkeit und Funktionalität als einer einzelnen Funktion liegt.

News und Diskussion zur K-5 II/K-5 IIs:
www.photoscala.de/Artikel/Flaggschiff-renoviert-Pentax-K-5-II-und-K-5-IIs
forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=95168

Pentax-Typberatung
Ich bei der Pentax-Typberatung (Foto: C. Dorschel)

Die Kamera-Typberatung bei Pentax hat bei mir, wie oben erwähnt, die K-30 ergeben. Also Grund genug, einen genauen Blick auf die Kamera zu werfen. Am Stand lagen eine blaue und eine weiße Kamera. Und ich war entsetzt! Für Science-Fiction-Spielfiguren ist der Lack perfekt. Für eine Kamera gefällt mir dann doch der eher matte und hochwertige schwarze Lack besser, den Pentax an der K-5 II und ebenso an der schwarzen K-30 verwendet. Das ist aber sicher sehr subjektiv und der Erfolg spricht ja eher für die Farbvarianten.

Pentax-Objektivpalette
Pentax-Objektivpalette

Echte Schwächen kann ich dann auch an der K-30 nicht entdecken. Einzig das Design ist etwas ungewöhnlich und mitunter gewöhnungsbedürftig. Nicht ideal platziert ist auch das hintere Einstellrad, das relativ weit nach links gerückt ist. Gut ist, dass AA-Akkus weiterhin eingesetzt werden können. Schlecht, dass der notwendige Adapter gar nicht mitgeliefert wird und ca. 35-50 Euro extra fällig werden. Für ca. 670 Euro Straßenpreis bildet die K-30 aber offenbar ein sehr rundes Gesamtpaket mit gewohnt guter Benutzerführung, solider Technik und einem Funktionsumfang, der fast an die K-5 II heranreicht.

Ein Sucher mit 100% Blickfeld, ISO bis 25.600, Videos in Full-HD, Serienbilder mit 6 Bildern/sek, zwei Einstellräder sowie ein spritzwasser- und staubgeschütztes Gehäuse – alles Dinge, die sich durchaus sehen lasen. Auch wenn das neue SAFOX X-System der K-5 II/s vorbehalten bleibt und sich die K-30 mit dem SAFOX IXi+ begnügen muss. Zumindest unter Messe-Bedinungen liegen aber eher Nuancen als Welten zwischen diesen Systemen. Schön: es gibt zwei progammierbare USER-Modi, die direkt über das Programmwählrad erreichbar sind. Auf ein Statusdisplay auf der Kameraoberseite wurde verzichtet. Verschmerzbar angesichts des guten Blickwinkels, den das hintere Display nun hat.

Pentax K-30 mit DA 18-135
Pentax K-30 mit DA 18-135

News und Diskussion zur K-30:
www.photoscala.de/Artikel/Wind-und-Wetter-Spiegelreflex-K-30-von-Pentax
forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=93327

10 Jahre Photokina-DigitalFotoNetz-Treffen

Bereits im 10. Jahr und damit auf der 5. Photokina hat das Treffen der Mitglieder des DigitalFotoNetz-Forums am Pentax-Stand eine lange Tradition. Auch 2012 fanden sich viele Mitglieder am zu zwei Treffen am Vormittag und am späten Nachmittag am Pentax-Stand ein und wurden von den Pentax-Verantwortlichen herzlich begrüßt.

Mitglieder des DigitalFotoNetz am Ricoh Pentax-Stand
Mitglieder des DigitalFotoNetz am Ricoh Pentax-Stand

Was dieses Mal bei Pentax nicht zu finden ist, ist ein besonderes Highlight in Form einer mit Svarowski-Kristallen besetzten Kamera, Vitrinen mit Wüsten- oder Regenwald-Bedingungen o.Ä. Dafür zieht das Pentax 5.6/560 AW alle Blicke auf sich! Für eine Gruppe von Mitgliedern des DigitalFotoNetz-Forums bot sich am Nachmittag zudem die Gelegenheit, das Objektiv auszuprobieren – allerdings ohne Speicherkarte und damit ohne Bildergebnisse. Vielen Dank dafür an Wolfgang Baus, Jens Petersen und Markus Litzinger von Ricoh Pentax Imaging Systems in Hamburg!

Pentax 5.6/560 AW
Pentax 5.6/560 AW

Das 5.6/560 war noch ein Einzelstück aus der Vorserie, macht aber einen sehr hochwertigen Eindruck. Mit 3 kg Gewicht und einem Filterdurchmesser von 112mm ist es aber nichts für den Reisefotografen, der sich sonst oft bei Pentax wiederfindet. Geschwindigkeit und Autofokus-Genauigkeit sind aber in Ordnung, getestet mit einer K-5. Hier wird interessant sein, wie viele Leute sich das Objektiv kaufen werden. Im Gespräch sind wohl Preise im Bereich von +/- 7.000 Euro.

Ebenfalls zu sehen war die 645D sowie diverse Mittelformat-Objektive. Für die Kamera läuft derzeit eine große Cashback-Aktion bei Pentax (bis zu 1.100 Euro). Ansonsten positioniert sich die Kamera sehr gut und hat bis dato in ihrem Preissegment (ca. 8.000 Euro) keine Konkurrenz aus dem Mittelformat. Die Kleinbild-Kameras insbesondere von Canon und Nikon machen mittlerweile den Mittelformat-Platzhirschen durchaus den Markt streitig. Da liegt Pentax mit der 645D noch gut, da der Preis im Vergleich akzeptabel erscheint und sie sowohl für Studioaufnahmen wie für Außenaufnahmen gut geeignet ist.

Ricoh-Drucker
Ricoh-Drucker

Auch Pentax setzt verstärkt auf die Präsentation von Fotos. Ein Ricoh-Großformatdrucker lieferte beeindruckende Ausdrucke in A0. Und der gesamte Stand war verziert mit großformatigen Abzügen insbesondere von Fotos der 645D, die verschiedene Profi-Fotografen eigens dafür bekommen haben. Zusätzlich hat Ricoh Pentax mit myphotobook.de zusammengearbeitet und eine Reihe von Fotobüchern ausgelegt, in denen Fotoserien gezeigt wurden, die mit Pentax-Kameras aufgenommen wurden. Dabei waren u.a. beeindruckende Serien von Landschafts-Aufnahmen. Vieles wäre sicher auch mit ganz anderen Kameras möglich gewesen. Aber schön, dass auch gerade diese nicht-technischen Dinge wieder mehr im Vordergrund stehen.

In alter Tradition wähle ich als meinen Lieblings-Cocktail an dieser Stelle den X-5 Frozen Shake. Die Kamera gab es am Stand auch zu sehen, lag aber eindeutig außerhalb des Blickfelds der meisten Besucherinnen und Besucher.

Pentax Q-System

Auch beim Q-System gibt es Weiterentwicklungen! Die Q10 kommt als Nachfolgemodell auf den Markt, ein neues Telezoom (Bildwinkel entspricht 83-249 mm) ergänzt die noch kleine Objektiv-Palette nach oben und der Q-Adapter ermöglicht den Anschluss von K-Bajonett-Objektiven an die Q-Modelle. Die Q10 hat sich dabei im Desigm nur geringfügig verändert. Schneller geworden ist der Autofokus. Im Vergleich muss man aber ehrlich sagen, dass hier nach wie vor nicht die Stärke der Q liegt – da sind die spiegellosen Systemkameras anderer Hersteller deutlich voraus. Schön ist dafür, dass alle Objektiv über ShakeReduction stabilisiert sind und mechanisch gezoomt wird. Die Lösung, die Panasonic beim G-System zeigt, kann hier mit niedriger Geschwindigkeit des elektronischen Zooms nicht überzeugen.

Sehr schön sind die angebotenen Farbvarianten der Q10 in reinem schwarz, schwarz-silber sowie schwarz-rot. Insbesondere die schwarz-silberne Variante sieht sehr edel und klassisch aus. Leider bleibt es dabei, dass ein ebenso hochwertig anmutendes Objektiv im System fehlt.

K-Bajonett-Adapter mit FA35
K-Bajonett-Adapter mit FA35

Der Q-Adapter funktioniert nur mit manuellem Fokus, macht dann aber aus einem 35mm-Objektiv ein 192mm Tele-Objektiv! Es lohnt sich also durchaus, in diese Ergänzung zu investieren, wenn eine Q in der eigenen Foto-Tasche ist. Auch der Preis für das Q-System geht langsam nach unten, nachdem die erste Kamera recht hochpreisig gestartet ist (siehe auch mein Q-Test). Es fehlen noch Ergänzungen der Firmware, um beispielsweise die Brennweite des angeschlossenen Objektivs für das ShakeReduction-System einzugeben.

Pentax Q-10
Pentax Q-10

Zu guter letzt präsentiert Pentax auch wieder ein neues Superzoom-Objektiv, nachdem das DA 18-250 aus dem Handel verschwunden ist. Das neue DA 3.5-6.3/18-270 ED SDM baut wiederum auf einem Tamron-Pendant auf und hat dieselben technischen Daten.

Die Zukunft

Bis zur nächsten Photokina sind es noch zwei Jahre – vom 16.-21.09.2014 geht es in Köln wieder los. Die Zukunft der Messe scheint gesichert, das Interesse weiterhin hoch. Wir werden aber sicher auch vorher viele Neuheiten sehen. Gerüchteweise wird bei Pentax das nächste Jahr 2013 interessant, da in diesem Jahr „nur“ Modellpflege betrieben wurde. Spätestens Ende 2013 dürften sich auch erste Früchte aus der neuen Zusammenarbeit mit Ricoh zeigen und damit der Weg, der auch in den nächsten Jahren weiter – und hoffentlich konsequent – verfolgt wird. Es bleibt spannend…

Insgesamt gesehen scheint sich der Markt stärker aufzusplitten. Ambitionierte Hobbyfotografen landen eher bei den hochwertigen Spiegelreflexkameras oder den spiegellosen Systemkameras. Reine Urlaubs- und Hobbyfotografen aber zunehmend im Bereich der Handys und Smartphones. Interessant wird, ob damit auf der Photokina 2014 immer mehr Smartphones zu sehen sein werden. Oder ob sich diese Zielgruppe auf andere Wege konzentriert und die Photokina wieder stärker eine echte Foto-Fachmesse wird. Letzteres scheint mir aus derzeitiger Sicht wahrscheinlicher zu sein. Und für die Photokina wäre das sicher keine negative Entwicklung.

Christian Lamker, September 2012

Hochzeit mit Pentax K-01

Nein, weder Pentax heiratet die K-01 noch ich… Und dennoch: Ende Juni konnte ich die K-01 ausführlich auf einer Hochzeit ausprobieren und kann jetzt auch davon berichten. Im Einsatz waren parallel die Pentax K-7 und die Pentax K-01 mit wechselnden Objektiven, u.a. auch dem DA 2.8/40 XS an beiden Kameras.

PENTAX K-01 (Quelle: Pentax)
PENTAX K-01 (Quelle: Pentax)

Vorbereitung:

Akku laden, Speicherkarte einlegen, in die Tasche stecken – hier unterscheidet sich die K-01 nicht von anderen Kameras. Ein ungutes Gefühl bestand bei mir, da ich keinen Ersatzakku hatte und damit gerechnet habe, dass die Kamera nicht den ganzen Abend durchhält. Ein optischer Sucher fehlt immerhin und so ist das Display ständig gefragt.

Los geht’s…

Zu Beginn viel Licht draußen am späten Nachmittag. Für die K-01 ebenso kein Problem wie für die K-7. Weißabgleich und Farbwiedergabe sitzen auch ohne Nachbearbeitung treffsicher. Die Grundeinstellungen sind besser geeignet, um ohne Nachbearbeitung auszukommen, als bei der K-7. Farbsättigung und Kontrast sind höher eingestellt, die Schärfe stärker geregelt.

Spaß macht das 2.8/40 XS – leider nur nicht bei Gegenlicht. In allen Situationen gibt es hervorragend scharfe Fotos und eine gute Autofokus-Genauigkeit. Nur bei Gegenlicht zeigen sich unmittelbar störende Farbsäume – ein Tribut an die mit 9,2mm Tiefe extrem flache Bauweise des Objektivs. Nach Pentax-Angabe immerhin das derzeit weltweit flachste Wechselobjektiv (!).

Auffällig aber: die Autofokus- und Bildfolge-Geschwindigkeit. Hier fällt die K-01 spürbar gegenüber der K-7 ab, obwohl letztere bereits seit längerer Zeit nicht mehr verkauft wird. Die Genauigkeit der Messung mithilfe der Sensor-Kontrastmessung der K-01 ist vergleichbar; die Geschwindigkeit allerdings selbst bei guten Lichtbedingungen nicht. Gemeinsam eingesetzt ergänzen sich beide Kameras – nur die K-01 alleine hätte mich nicht glücklich gemacht auf der Hochzeit.

Und weiter…

Trauung im Innenraum: weniger Licht, weniger Kontrast. Gleiches Spiel bei der K-01 mit langsamerem Autofokus und ersten Ansätzen für Schwierigkeiten, überhaupt zu fokussieren. Kein Problem bei der K-7. Dafür bei der K-01 hervorragende Fotos hinsichtlich Detailauflösung, Rauschverhalten, Farbwiedergabe und Weißabgleich.

Spaß macht der 3,0″-Monitor der K-01. Das Sucherbild ist fast verzögerungsfrei, scharf, farbecht und aus fast jedem Blickwinkel gut zu erkennen. Dazu kommt: die Akkulaufzeit übertrifft meine Erwartungen deutlich! 353 Fotos habe ich am gesamten Abend mit der K-01 gemacht. Der Akku hat am nächsten Tag noch für 50 weitere Fotos gereicht und war immer noch im grünen Bereich. Respekt dafür. Ein Ersatzakku ist immer sinnvoll, trotzdem hält die K-7 auch mit Verwendung des optischen Suchers nicht länger.

Anschließend Foto-Shooting mit dem Brautpaar. Richtig Spaß macht hier die K-01 mit dem 2.8/40. Unkomplizierte Bedienung, ein schönes Bokeh und eine sehr gute Schärfeleistung ergänzen sich ideal. Dazu kommt die meiner Ansicht nach ideale Brennweite von 40mm. Fast alle Situationen lassen sich hiermit meistern. Aber auch mit anderen Objektiven, z.B. dem DA 4.0/16-45, leistet sich die K-01 keine Ausrutscher. Gerade bei diesem Objektiv hat die K-7 deutlich mehr Schwierigkeiten, die passende Belichtung zu finden. Bei größeren Objektiven ist die K-01 aber nicht mehr so angenehm zu halten.

Noch später…

Langsam nimmt die Dunkelheit zu. Mit steigener Dunkelheit vergrößert die K-01 ihre Vorteile durch ein um Welten besseres Rauschverhalten und eine sehr gute Detailwiedergabe auch bei hohen Iso-Werten. Gleichzeitig verstärken sich ihre Autofokus-Schwierigkeiten. So bleibt es dabei, dass K-01 und K-7 gemeinsam eine ideale Ergänzung bilden, die K-01 alleine aber zu schnell ihre Grenzen finden würde. In dunkler Party-Atmosphäre nach Mitternacht ist es schließlich mit dem Autofokus bei der K-01 vorbei. Auch die K-7 bekommt dann aber Schwierigkeiten…

Also ein externer Blitz aufgesetzt. Hier der Pentax AF360FGZ. Und schnell tritt der Wow-Effekt ein. Die K-01 leistet sich im Blitzbetrieb am gesamten Abend keinen einzigen Ausrutscher. Ausnahmslos schön belichtete und gut ausgeleuchtete Fotos mit sehr präziser Steuerung des Blitzeinsatzes. Da geht die K-7 sehr viel gröber und ungenauer zu Werke und leistet sich das ein oder andere überstrahlte Foto.

Und am nächsten Tag…?

Eine freudige Überraschung bleibt beim Überspielen der Fotos: beide Kameras haben gute Arbeit geleistet! Die K-01 begeistert mit ihrem Rauschverhalten, guter Detailwiedergabe und insgesamt tadelloser Bildqualität. Die K-7 hingegen kann in schwierigen Situationen durch höhere Geschwindigkeit und bessere Bedienbarkeit überzeugen.

An der K-01 selbst sehe ich Optimierungspotenzial, wenn sie eine echter Alternative zu einer Spiegelreflexkamera wie der K-7 oder K-5 sein soll.  Bildqualität und Funktionsumfang sind mindestens ebenbürtig oder sogar besser. Geschwindigkeit und die Bedienung aber nicht. Bei der Bedienung mag das dem ausgefallenen Design geschuldet sein, bei der Geschwindigkeit ist sicher noch etwas mehr Entwicklungsarbeit nötig. Trotzdem ist die K-01 für viele Situationen ideal geeignet und in Kombination mit dem 2.8/40 XS einzigartig klein bei gleichzeitig enorm hoher Qualität. Auch das Gewicht von 560g (betriebsbereit, ohne Objektiv) erlaubt es ohne Probleme, die Kamera immer „am Mann“ (bzw. „an der Frau“) zu haben.

Fazit

In das Objektiv könnte ich mich verlieben – in die Kamera nicht. Schade, dass es beides bisher nur im Set gibt, da das 2.8/40 XS auch an der K-7 seine Qualitäten ausspielen kann. Pentax hat ein interessantes Stück Technik entwickelt, das für viele Hobby-Fotografen hervorragend geeignet ist. Im Bereich der Hochzeitsfotografie ist die K-01 aber nur eingeschränkt einsetzbar. Der „Oho-Effekt“ durch Design und Größe ist aber immer da.

 

Fotowettbewerbe an Rhein und Ruhr

Derzeit laufen für Jugendliche und junge Erwachsene gleich zwei Fotowettbewerbe an Rhein und Ruhr, die dazu aufrufen, die wenigen verfügbaren Sonnenstrahlen kreativ zu nutzen!

Viel Freude beim Fotografieren und viel Erfolg für eure Ergebnisse!

Dynaklim „Klima-Wandel-Wasser“

Aus dem Forschungsprojekt „Dynamische Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels in der Emscher-Lippe-Region (Ruhrgebiet)“ (kurz dynaklim), das u.a. durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, heraus wurde ein Kreativwettbewerb ausgerufen. Bis zum 31. Oktober 2012 werden Fotos, Collagen oder Videos zum Klimawandel im Ruhrgebiet gesucht. Dabei sind zwei Gruppe von Teilnehmer/-innen zugelassen. Erstens Jugendliche von 13 bis 17 Jahren und zweitens junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren. Dafür sind Preisgelder bis zu 2.000 Euro vorgesehen.

Wettbewerb „Dynaklim kreativ“

FotoSlam Emscher Landschaftspark

Der Regionalverband Ruhr (RVR) ruft, gefördert durch die Europäische Union und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW alle Studentinnen und Studenten dazu auf, das Thema „Picknick unter freiem Himmel“ fotografisch umzusetzen. Alle Fotos müssen nur einen Bezug zur Realität des Emscher Landschaftspark haben, dürfen aber sowohl selbst inszeniert sein, als auch reale Schnappschüsse oder Dokumentationsfotos darstellen. Als Preisgeld winken bis zu 1.000 Euro sowie die öffentliche Ausstellung der Fotos in der Metropole Ruhr. Einsendeschluss ist der 5. Oktober 2012.

FotoSlam Emscher Landschaftspark 2012

Rombergpark Dortmund
Rombergpark Dortmund

 

Dortmunder Hafen mit K-01

Heute war ich mit dem Panorama Foto-Club der TU Dortmund rund um den Dortmunder Hafen unterwegs und habe eine Reihe von Fotos mit der Pentax K-01 gemacht, hauptsächlich unter Verwendung des mitgelieferten smc-DA 2.8/40 XS.

Zuerst der Blick von der Hafenbrücke auf einen Teil des Hafens, links im Bild das noch relativ neue Restaurant „Hafenliebe“.

Hafenbecken Dortmund
Hafenbecken Dortmund

Weiter dann entlang des Schmiedinghafens.

Schmiedinghafen Dortmund
Schmiedinghafen Dortmund

Mit dem 2.8/40 gelingt das Freistellen schon ganz gut und dank des hervorragenden Displays sind auch Positionen in Bodennähe unproblematisch. Obwohl ich persönlich ein Fan optischer Spiegelreflex-Sucher bleibe.

Schmiedinghafen Dortmund
Schmiedinghafen Dortmund

Dann ein bisschen mit den Farbfilter-Funktionen der K-01 experimentiert. Diese unterscheiden sich im Grunde nicht von anderen aktuellen Pentax-Modellen und erlauben in der Kamera die Anwendung umfangreicher Farbfilter-Operationen. Oben ein Beispiel in Sepia-Farbtönen.

Schmiedinghafen Dortmund
Schmiedinghafen Dortmund

40mm sind eine aus meiner Sicht ideale Brennweite für kleine Foto-Ausflüge. Auch bei wenig Licht gibt es keine Probleme mit dem Verwackeln, bei der Wahl des passenden Ausschnitts ist meist auch das auf dem Bild, was man sich vorher überlegt hat, und – am wichtigsten – mit der Brennweite ist man vergleichsweise universell ausgerüstet. Zumindest für meine Fotografier-Gewohnheiten habe ich das Gefühl, mit ca. 35-40mm Festbrennweiten die größte Flexibilität zu haben. Darunter ist es oft schon zu viel Weitwinkel, darüber passt oft nicht mehr genug auf das Bild.

Schmiedinghafen Dortmund
Schmiedinghafen Dortmund

Die Abbildungsleistung des 2.8/40 XS ist hervorragend und hat mich enorm positiv überrascht. Besonders schön ist das sehr sanfte und harmonische Bokeh, das sich beim Freistellen von Objekten ergibt. Weniger schön allerdings der deutliche und kaum übersehbare Hang zu Farbsäumen. Sobald etwas Gegenlicht auftaucht, braucht man nicht lange nach lila Farbsäumen an den Übergängen zwischen dunkel und hell suchen. Das ist etwas schade, da der Gesamteindruck des Objektivs ansonsten überzeugt. Und nicht zuletzt die kompakte Bauform macht die Kombination mit Kamera besonders alltags-, party- und straßentauglich!

Harte Arbeit, ehrlicher Lohn!
Harte Arbeit, ehrlicher Lohn!

Der Werbespruch der Dortmunder Bergmann-Brauerei „Harte Arbeit, ehrlicher Lohn!“ hätte in der Vergangenheit auch für viele Pentax-Kameras stehen können. Zweifelsohne passt er auch für das 2.8/40 XS Objektiv. Bei der K-01 selbst bin ich mir noch nicht 100%-ig sicher. Bildqualität und Bedienung können überzeugen, ebenso die Funktionsausstattung. Etwas ungewöhnlich sind Design und Handling im Vergleich zu bisherigen Pentax DSLR-Modellen. Und leider nicht überzeugen kann der Autofokus. Die Genauigkeit ist an sich in Ordnung, aber er ist vergleichsweise langsam und versagt schon deutlich eher im Dämmerlicht als beispielsweise der Autofokus von K-5 oder K-7.

Ich bin gespannt, wie sich die K-01 weiter schlägt…

93. Stammtisch Rhein-Ruhr in Oberhausen

Der 93. Stammtisch Rhein-Ruhr des DigitalFotoNetz-Forums findet am 13. Juli 2012 ab 19 Uhr im „Brauhaus Zeche Jakobi“ direkt am CentrO. in Oberhausen statt (Promenade 30, Oberhausen) statt.

Informationen & Anmeldung:
http://forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=93868

Stammtisch-Historie:
http://www.thomas-goetza-fotodesign.de/Stammtisch/Stammtisch-Lokale-Historie.html

Brauhaus Zeche Jakobi (Screenshot)
Brauhaus Zeche Jakobi (Screenshot)

Fahrraddemo Dortmund 2012

Am Sonntag, 17. Juni 2012, gehörte Dortmund den Radfahrerinnen und Radfahrern! Oder zumindest einige Straßen Dortmunds. Denn die Dortmunder Kreisverband–Büros für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) e.V. haben gemeinsam mit der Fahrrad–Selbsthilfewerkstatt VeloKitchen aus der Nordstadt und dem Netzwerk VeloCityRuhr unter dem Motto: „Mit dem Fahrrad in eine grüne Zukunft. Wir radeln schon mal vor!“ zur Demonstration aufgerufen. Ein Anlass war dabei auch die intensive öffentliche Debatte, die sich durch die Pläne zum Radschnellweg Ruhr ergeben hat.

Etwa 250-300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mit ihren Rädern an der Demonstration teilgenommen, die ihren Start- und Zielpunkt auf dem Hansaplatz mitten in der Innenstadt hatte und ihren Höhepunkt mit der Umrundung des Phoenix-Sees in Dortmund-Hörde sowie der Abschlusskundgebung hatte.

Ich konnte die Fahrt fotografisch begleiten und an verschiedenen Stellen Impressionenen sammeln.

Die Demonstration auf Phoenix West

Los ging es aus der Innenstadt über die Hohe Straße Richtung Süden und dann an der B54 entlang zum Gelände von Phoenix West (siehe Foto).

Hochofen Phoenix West

Der alte Hochofen sorgte für eine ganz besondere Kulisse. Und das Wetter hat gerade zur Demo seine schönste Seite gezeigt und alle mit viel Sonne belohnt.

Phoenix See

Bei der Umrundung des Phoenix-Sees zeigte sich eine lange Kette, die fast um den halben See gereicht hat. Aber auch außerhalb der Demo war das Seeufer dicht bevölkert von Spaziergängern, Skatern und Radfahrern.

Richtung Innenstadt

Vom Phoenix See ging es auf direktem Weg zurück in die Innenstadt. Immer auf der rechten Spur und immer begleitet von mehreren Motorrädern der Dortmunder Polizei.

Dortmder U / Wallumrundung

Der Wallring wurde zum Schluss noch fast komplett umrundet, bevor sich alle wieder auf dem Hansaplatz eingefunden haben, um ein beeindruckendes Abschlussbild zu bilden:

Hansaplatz / Das größte Dortmunder Fahrrad

Das mit Abstand größte Fahrrad der Stadt stand somit gegen 17 Uhr auf dem Hansaplatz mitten in der Innenstadt! Gegen 17.30 Uhr war dann die ganze Demonstration vorbei und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Weg nach Hause. Hoffentlich auf sicheren Fahrradwegen…

Ich wünsche den Organisatoren weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!

Weitere Informationen:
Fahrraddemo in Dortmund – http://velolove.me/demo2012
VeloCity Ruhr – http://velocityruhr.net
VeloKitchen Dortmund – http://velocityruhr.net/projekte/velokitchen-dortmund
Radschnellweg Ruhr – http://www.metropoleruhr.de/presse/radschnellweg-ruhr.html

Alle Fotos wurden mit einer Pentax K-7 aufgenommen.