Heute hat die Homepage der seit Oktober bestehenden „Pentax Ricoh Imaging Systems Deutschland GmbH“ ein neues Outfit erhalten und kommt nun etwas schlichter und heller daher als die bisherige Version. Fortgesetzt wird die Integration sozialer Netzwerke, die Pentax schon seit einiger Zeit sehr aktiv und engagiert verfolgt. Offensichtlich ist, dass der Anteil der klassischen Pentax-Farbe Rot deutlich zurück gegangen ist und auch das Schwarz an den meisten Stellen in ein Grau verwandelt wurde.
Pentax-Homepage 2012
Anders als die Q-Mikroseite basiert die Homepage nicht auf Flash und das Newsletter-Werbebild legt nahe, dass Pentax gerade Tablet PC-Nutzer am Herzen liegen. Inhaltlich gibt es darüber hinaus keine Änderungen, da die bestehenden Inhalte übernommen wurden. Allerdings gibt es jetzt keine Spuren mehr des analogen 6×7-Systems, das zwar schon lange nicht mehr für Deutschland produziert und hier auch zuletzt nicht mehr neu verkauft wurde, aber immerhin noch eine kleine Fangemeinde hat.
Das Layout der Homepage wird sicher an einigen Stellen (z.B. Darstellung von Fließtexten und Kurzdarstellung in Stichpunkten auf den Produktseiten) noch korrigiert bzw. in der Lesbarkeit optimiert.
Alles in Allem mindestens ein klares Zeichen, dass Ricoh Pentax als eigenständige Marke mit eigenständigem Sortiment fortsetzt und dies auch so deutlich zeigt. Gleichzeitig hat sich das Layout und das Farbschema aber auch angenähert, so dass die beiden Marken sicher zukünftig auch in weiteren Bereichen enger zusammenrücken werden.
Zu Beginn des Jahres 2012 lockt gleich eine ganze Reihe an Foto-Ausstellungen im Rhein-Ruhr-Raum und buhlt um die Gunst aller an Fotografie Interessierten der Region. Grund genug, einen kleinen Überblick zu geben. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Ausstellungen der Region können gerne als Kommentar an diesen Beitrag angehängt werden.
Ich wünsche viel Spaß beim Besuch der hier genannten Ausstellungen und viele Inspirationen für eigene Fotografien! Ich werde mir sicher auch die ein oder andere ansehen bzw. habe das im Falle von “Magische Orte” und “The Oil Show” schon getan.
The Oil Show
Bis 19. Februar 2012
Hartware MedienKunstVerein
im Dortmunder U, 3. Etage
Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund www.hmkv.de
Beim bekannten Hartware Medien Kunst Verein (HMKV) im Dortmunder U läuft derzeit noch bis 19. Februar 2012 die Ausstellung „The Oil Show“, die ich nach eigenem Besuch empfehlen kann. Es geht zwar nicht primär im Fotografie, es gibt aber auch beeindruckende fotografische Arbeiten u. a. aus dem Nigerdelta zu sehen. Dazu viele Videoinstallationen und Hintergrundinformationen zum Ende des fossilen Energiezeitalters.
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11-18 Uhr
donnerstags und freitags bis 20 Uhr
(montags generell geschlossen)
Die sehenswerte Ausstellung “Magische Orte” im Gasometer Oberhausen wurde über das Jahresende 2011 hinaus verlängert und läuft nun bis 21. Oktober 2012. Der Besuch der beeindruckenden Ausstellung ist auch für nicht an Fotografie interessierte Personen sehr empfehlenswert! Beeindruckende Aufnahmen der UNESCO-Welterbestätten sind ebenso zu sehen wie kulturelle Exponate und das Modell eines großen Mammutbaums in Originalgröße inmitten der Atmosphäre des riesigen Gasometers.
Empfehlenswert ist außerdem die Fahrt mit dem gläsernen Aufzug im Inneren mit Blick entlang des Mammutbaums, der langsam immer kleiner wird und den man schließlich von schräg oben betrachtet. Außen bietet sich dann der Blick auf CentrO und das umliegende Oberhausen.
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 10-18 Uhr
während der NRW-Ferien montags geöffnet
In den Räumen der RWE in Dortmund findet noch bis 17.2. eine Fotoausstellung zum Thema „Strom in der Fotografie“ mit 67 Fotografien aus der Geschichte der Elektrizität im Ruhrgebiet statt.
„Der elektrische Strom hat wie keine andere Energie die Arbeit und das Leben der Menschen verändert. Diese Energieform hat nicht nur im Bild der Städte und Landschaften ihre Spuren hinterlassen, sondern auch in der Fotografie. Die Ausstellung „Strom in der Fotografie“ in der Galerie im RWE Tower in Dortmund spürt dem Bild der Elektrizität, ihrer Erzeugung und Anwendung anhand von historischen und aktuellen Beispielen aus der Region nach. “
Öffnungszeiten:
montags bis freitags 9-18 Uhr
Führungen auf Anfrage: Tel 0231/438-2915
Beeindruckende Fotos von Jan Borgstede und Karsten Mühlhaus sind von Mitte Februar bis Anfang März 2012 in der Birschel Mühle in Hattingen zu sehen. Auch darüber hinaus bietet die Birschel Mühle in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen für Foto-Interessierte an. Ein gutes italienisches Restaurant und ein Hotel sind an diesem industriehistorischen Ort direkt angeschlossen.
Vernissage: 11.2.2012 um 16.00Uhr (öffentlich)
Lichtbildvortrag von der Antarktisreise: 25.2.2012 um 18.00Uhr
Finissage: 4.3.2012 um 16.00Uhr
In der Photographischen Sammlung Köln (SK Stiftung Kultur) läuft noch bis zum 5. Februar die Ausstellung „Judith Joy Ross – Photographien seit 1982“.
„Die amerikanische Photographin Judith Joy Ross (*1946) hat ein vielseitiges Werk geschaffen, dessen Schwerpunkt auf dem Portrait liegt und insbesondere im Umkreis ihres Wohnortes Bethlehem und ihres Geburtsorts Hazleton entstand, einer ehemaligen Bergbau-Region in Pennsylvania, USA. Ihre Arbeit verfolgt sie bevorzugt in über längere Zeit entwickelten Bildgruppen, die verschiedene Personenkreise und gesellschaftliche Hintergründe ansprechen. Zur Umsetzung ihrer Aufnahmen greift die Photographin zu Großbildkamera und Stativ.“
Im Bochumer Kunstmuseum läuft derzeit noch bis 4. März 2012 die Ausstellung „Niemandslicht: Fotografien 1973-2011“ von Ursula Schulze-Dornburg. Gleichzeitig sind bis 5. Februar 2012 auch die Ergebnisse der Dokumentarfotografie Förderpreise 08 der Wüstenrot Stiftung zu sehen.
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 10-17 Uhr
mittwochs 10-20 Uhr
Eintrittspreise:
3 Euro
1,50 Euro ermäßigt
State of the Art Photography
4. Februar bis 6. Mai 2012
NRW-Forum Kultur und Wirtschaft Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf www.nrw-forum.de
Im NRW-Forum Düsseldorf läuft in unmittelbarer Nähe der Rheinwiesen ab dem 4. Februar 2012 bis zum 6. Mai eine Ausstellung unter dem Titel „State of the Art Photography“. Bekannt für sehenswerte Ausstellungen aus dem Bereich Fotografie der letzten Jahre (u.a. Peter Lindbergh, Helmut Newton) lässt auch diese Ankündigung einiges erwarten. Jeden Freitag um 20 Uhr wird eine kostenlose deutschsprachige Führung angeboten.
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11-20 Uhr
freitags 11-24 Uhr
Eintrittspreise:
5,80 Euro
3,80 Euro ermäßigt
(mit Obergeschoss +2,00 Euro bzw. +1,50 Euro)
3,80 Euro freitags ab 18 Uhr
“Mit der Serie „Lebensmittel“ schließt der 1945 in Berlin geborene Michael Schmidt die Reihe seiner großen Projekte ab. Im Frühjahr 2012 wird nach fünf Jahren der Planung und Realisierung das fotografische Essay zur Verarbeitung von Lebensmitteln in Europa erstmals veröffentlicht. Schmidt fotografiert seit 2006 in den Fischfarmen Norwegens, in Großbäckereien in Deutschland oder der Apfel verarbeitenden Industrie in Italien. Dabei kommt es nicht auf den konkreten Ort der Aufnahme an. Der weitgehende Verlust des lokalen Bezuges der Produktion, Weiterverarbeitung und Konfektionierung von Lebensmitteln macht es für den Betrachter unmöglich zu entscheiden, ob sich zum Beispiel ein Schlachtbetrieb in Spanien, Frankreich oder England befindet.” (Quelle: Museum Morsbroich)
Öffnungszeiten:
Donnerstag 11 bis 21 Uhr
Dienstag, Mittwoch, Freitag,
Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr
„Ab dem 12. Januar 2012 zeigt die Stiftung Mercator in ihren Räumen die Ausstellung „Schicksale des Klimawandels“. In ausdrucksstarken Bildern dokumentieren zwei Fotografen den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Menschen in der ganzen Welt. Die Fotografen Mathias Braschler und Monika Fischer reisten 2009 in 16 Länder und fotografierten und befragten Menschen, deren Existenz durch die Folgen des Klimawandels bedroht ist. Die Ausstellung ist erstmalig in Deutschland zu sehen. “
Öffnungszeiten:
montags bis freitag 10-17 Uhr
(ab 13. Januar)
Eintrittspreise:
kostenlos
Es wird jedoch um Anmeldung unter Tel. 0201-245-22-0 gebeten
Im Rahmen der PENTAX Q Testaktion von vielen Testerinnen und Testern immer wieder positiv hervorgehoben wurden der automatische Weißabgleich und insbesondere die Belichtungsmessung der Kamera. Der Weißabgleich wird über die untere der vier Richtungstasten auf der Kamerarückseite eingestellt. Die Messmethode der Belichtungsmessung wird eingestellt über das INFO-Menü (siehe nächster Screenshot, zweite Reihe von oben ganz links). Zusätzlich kann per Druck auf die Av-Taste und dann per Drehrad eine Belichtungskorrektur im Bereich von -3 bis +3 EV eingestellt werden.
INFO-Menü
Der Weißabgleich bietet neben der Automatik und der manuellen Kalibrierung zehn Voreinstellungen an, u.a. für Schatten, Sonne, Glühlampen- und Blitzlicht. Der automatische Weißabgleich funktioniert auch unter schwierigen Lichtverhältnissen sehr gut. Schaltet man die Benutzerfunktion „AWA bei Glühlampenlicht“ zusätzlich auf „Starke Korrektur“ bereitet der Automatik selbst Glühlampenlicht keine Probleme. Dieses wird dabei nicht vollständig auf „weiß“ korrigiert, aber so weit, dass ein sehr realistischer Bildeindruck entsteht. Die vollständige Korrektur funktioniert bei Glühlampenlicht ausschließlich über die entsprechende Voreinstellung oder die manuelle Kalibrierung – wie üblich sehen Fotos dann aber sehr unnatürlich und kalt aus.
Einen überaus positiven Eindruck hinterlässt die Belichtungsmessung, die sehr zuverlässig auch mit Gegenlichtsituationen umgehen kann und hier erstaunlicherweise auch die großen Schwestern der digitalen Spiegelreflexkameras aus dem Hause Pentax in Teilen übertrifft.
Nachfolgend ein Beispiel mit dem StandardZoom bei 5mm Brennweite (entspricht ca. 27 mm). Das Foto ist unverändert ohne Belichtungskorrektur aufgenommen worden.
PENTAX Q und Belichtungsmessung
Nimmt man ein Histogramm mit Überstrahlungs- und Unterbelichtungswarnung hinzu, erkennt man einen Unterschied zu vielen Pentax DSLRs: es gibt überstrahlte Bildbereiche (rot), aber gar keine unterbelichteten Bildbereiche (gelb).
PENTAX Q Belichtungsmessung
Dieses Verhalten der Automatik kann den Nachteil haben, dass die hellen (hier roten) Bildbereiche komplett „verloren“ sind und sich auch nachträglich nicht wiederherstellen lassen. Den meisten Hobby-Fotografen, die auch gerne Fotos direkt aus der Kamera verwenden, kommt die Automatik der Q aber sehr entgegen. Im alternativen Fall wären wesentliche Bildelemente im Vordergrund und der Bildmitte zu dunkel aufgenommen worden.
Aussetzer leistet sich die Q dabei praktisch nicht. Beim Fotografieren selbst entsteht durch das Display unter starker Sonneneinstrahlung manchmal der Eindruck, dass eine Korrektur nötig sein könnte. Auf dem Computer zeigen sich aber zumeist sehr gut belichtete Fotos, bei denen man allenfalls noch im Bereich von +/- 0,3 EV im RAW-Konverter nachkorrigiert oder ggf. einzelne Bildbereich aufhellt oder abdunkelt.
Noch ein weiteres Bildbeispiel, das ohne Korrektur so belichtet aus der Kamera kommt. Bis auf eine Reflexion innerhalb des Objektivs, die links unterhalb der Bildmitte sichtbar ist, stimmt die Belichtung sehr gut und sowohl im Vordergrund als auch im Himmel sind noch Details vorhanden.
Phoenix West Dortmund
Zusammengefasst gesagt also ein positives Bild bezüglich der Automatikfunktionen der Q. Der Dynamikbereich an sich ist nicht besser oder größer als bei anderen Kameras. Der Bereich wird von der Kameraautomatik aber geschickt genutzt, so dass gerade weniger erfahrene Hobby-Fotografen ohne große Sorgen losfotografieren können. Ein Umstellen des Messfeldes für die Belichtungsmessung ist dabei in der Regel überflüssig, solange gängige Alltagsmotive fotografiert werden. Ansonsten lässt sich die Belichtungsmessung auch gut mit dem Autofokus-Punkt koppeln, wenn bewusst eine bestimmte Bildaufteilung mit passender Belichtung erreicht werden soll.
Nach drei Monaten nähert sich die PENTAX Q-Testaktion nun der Zielgeraden. Am 31.12.2011 endet die Aktion und die letzten Testerinnen und Tester müssen ihr Testset wieder abgeben. Insgesamt über 40 begeisterte Hobby-Fotografen konnten im Rahmen der Aktion für jeweils knapp eine Woche ein vollständiges Q-Set mit der Kamera und dem StandardPrime- und dem StandardZoom-Objektiv testen. Unzählige Fotos sind in den letzten Wochen entstanden und viele vorher bestehende Meinungen wurden bestätigt, korrigiert oder verändert.
PENTAX Q
Bis 31. Dezember werden die letzten Testberichte geschrieben und dann Anfang 2012 auf der Q-Mikroseite bei Pentax zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden die Gewinner der Kamerasets ermittelt, deren Fotos der Q ihre Vorzüge am besten wiedergeben. Auch über das Ende der Testaktion hinaus wird die Q sicher weiter ein großes Thema in der Pentax-Gemeinde sein. Und insbesondere wird die Weiterentwicklung und Ergänzung des Systems im Fokus der Pentax-Fotografen stehen.
Die Resonanz aus dem Kreis der Testerinnen und Tester auf die Q ist positiv, wenngleich nicht uneingeschränkt. Wichtige Kritipunkte zielen insbesondere auf Aspekte der Bildqualität, die (auch) mit dem vergleichsweise kleinen Sensor zusammenhängen, den Preis der Kamera sowie das verfügbare Systemzubehör. Zu letzterem gehören vor allem die Objektive. Hier gab es vielfältige Wünsche für Ergänzungen und vor allem auch die Feststellung, dass die fast kompromisslos hochwertige Verarbeitung der Kamera bei den derzeitigen Objektiven nicht erreicht wird. Technische Probleme sind zwar keine aufgetreten, Gebrauchsspuren an den Objektiven und erste „Lackschäden“ passen aber nicht 100%-ig in das positive Gesamtbild.
Joachim (Joarot) hat es auf ein interessantes und treffendes Fazit im Vergleich zu seiner K-5 gebracht: „Weniger ist anders„. Der direkte Vergleich mit einer K-5 enttäuscht möglicherweise. Der unvoreingenommene Blick auf die Q sieht aber anders aus. Großes Lob von vielen Testern hat die Automatik der Kamera erhalten. Vor allem die Belichtungsmessung liefert in den Augen der meisten Tester hervorragende Ergebnisse, die sich mit einer aktuellen Pentax DSLR so nur schwer erreichen lassen. Auch Farbwiedergabe und Kontrast konnten überzeugen.
Einherzfuerknipser bringt es stellvertretend auf dieses Fazit: „Keine Schnappschußkamera, aber eine gute Begleitung für Landschaft und site seeing. Belichtungssicherheit, gute Farben und Bildqualität – Pentax-typisch nicht ganz so scharf in der Grundeinstellung, aber perfekt für normale Abzüge und zum Nacharbeiten – und das verpackt in einem wertigen Gehäuse, Test bestanden!“
Bleibt mir an dieser Stelle vor allem, den vielen Testerinnen und Testern für die Teilnahme an der Aktion und das Teilen ihrer Erfahrungen mit allen anderen Interessierten bedanken! Es hat Spaß gemacht, die vielen Berichte zu lesen, die Fotos zu betrachten, und die unterschiedlichen Meinungen wirken zu lassen!
Zu guter letzte wünsche ich natürlich alles Gute für das kommende Jahr!
Alles Gute für 2012
Auf ein erfolgreiches, gesundes und fotoreiches neues Jahr!
Die ersten Testberichte aus der Pentax Q-Testaktion sind online verfügbar. Sieben Tester haben bereits vollständige Kurzberichte im Rahmen der gemeinsamen Testaktion von DigitalFotoNetz.de und Pentax fertig gestellt. Die unten angegebenen Namen entsprechen den Mitgliedsnamen im DigitalFotoNetz-Forum.
Und genau hier liegt die Stärke des Q-Systems:
Man macht nur gute Fotos wenn man eine Kamera dabei hat.
Insgesamt hat mir die Pentax Q viel Spaß gemacht!
Danke an Pentax für die Möglichkeit zum ausgiebigem „testen“.
Letztlich, und das ist mein Fazit, wird der Erfolg des Systems davon abhängen was Pentax an Objektiven noch so auf der Pfanne hat. Wird es ein Shift Objektiv geben? Ein Super-Weitwinkel? Hochlichtstarke Objektive? Teles? Wenn mich Digitalfilter kalt lassen und ich außer einem Spielzeug auch ein Werkzeug brauche, kann das Argument für eine Systemkamera dieser Größe ja nur sein, dass ich damit Dinge tun kann, die ich mit einer Zoom-Kompakten nicht tun kann, und die Objektive dafür müsste es dann geben…
Die Kamera ist relativ unauffällig. An diversen Stellen, an denen ich mit einer DSLR kaum zum Fotografieren gekommen wäre, war dies mit der Q problemlos möglich. Das ansprechende Design und das Erscheinungsbild werden positiv wahrgenommen. Ich wurde diesbezüglich mehrfach angesprochen. Kennt man die Limitierungen und Problematiken des Sensors, lassen sich trotzdem äußerst ansprechende Fotos erzeugen.
Die Pentax Q hat mir viel Spaß gemacht. Ihr Hauptvorteil ist natürlich, dass sie, aus der Jackentasche gezogen, sehr viel schneller in der Hand ist als die große Spiegelreflexkamera, welche erst einmal aus der Kameratasche ausgepackt werden muss. Zudem lässt sich damit wesentlich unauffälliger fotografieren. Diese Vorteile haben andere Kompaktkameras zwar auch. Diesen hat die Q aber bis zu drei Dinge voraus:
1.) Das besonders hochwertige und gut bedienbare Gehäuse,
2.) den rauscharmen Sensor, und
3.) die Wechselobjektive.
Meine Plus-Minus-Liste:
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Hohe und nutzbare Empfindlichkeit
+ Kompakte Maße und Gewichte
+ Große Auswahl an Einstellungen
– Akkulaufzeit zu kurz
– Nackengurt statt Handschlaufe
– kein Sucher als Monitorersatz
– Tastenbedienung nur mit spitzen Fingern
Insgesamt finde ich die Pentax Q eine rundum gelungene Kamera. Sie macht einen sehr wertigen Eindruck und besitzt eine Menge nützlicher Funktionen, wie z.B so „Kleinigkeiten“ wie den weit ausfahrenden Blitz. Sie bietet einen guten AF, eine gute Bildqualität, die erweiterten Möglichkeiten der Wechselobjektive und und und. Aber sie spielt preislich in einer anderen Liga als die „normalen“ Kompaktkameras. In den Punkten wie AF, Auflösung, Low ISO kann sie sich aber nicht deutlich von diesen absetzen.
Abschließend muss ich sagen, dass mir die Q enorm viel Spaß gemacht hat und ich interessanterweise auch eine Reihe ganz anderer Motive für mich entdeckt und fotografiert habe, als ich das üblicherweise mit der größeren DSLR mache. Ein Ersatz für eine DSLR ist die Q aber keinesfalls. Insofern kann ich mir die Q auch gut als Ergänzung zu einer großen Spiegelreflex-Kamera vorstellen – auch wenn für mich persönlich hier der Einstandspreis dagegen steht.
Weitere Informationen:
Weitere Testberichte werden in den nächsten Tagen und Wochen folgen und auch auf der Q-Mikroseite bei Pentax bereitgestellt. Die Testaktion läuft noch bis 31.12.2011.
Gleich drei Firmware-Updates für die PENTAX Q wurden Anfang November veröffentlicht. Die Frage, wie überhaupt drei Updates gleichzeitig veröffentlicht werden können, ist schnell beantwortet: ein Update ist für die Kamera selbst und jeweils eins für die beiden Set-Objektive StandardPrime und StandardZoom. Hauptveränderung soll eine verbesserte Leistung und Stabilität sein, ohne dass Pentax konkreter dabei wird, worauf sich diese Verbesserungen im Detail beziehen bzw. welche Probleme damit behoben werden.
Die Firmware für die Objektive wird ebenfalls über die Kamera eingespielt, wobei das entsprechende Objektiv natürlich montiert sein muss.
PENTAX Q mit StandardPrime-Objektiv
Außerdem wurde ein Update für Silkypix Developer Studio 3.0 für Pentax veröffentlicht. Das Update soll allgemeine Verbesserungen bringen, insbesondere aber das Rauschen in den Ecken bei Verwendung von DNG-Dateien verbessern. Dies dürfte mit den automatischen Korrekturfunktionen zusammenhängen, durch die Bildecken automatisch aufgehellt werden, um die Vignettierung des verwendeten Objektivs auszugleichen.
Nachdem meine Eindrücke der Pentax Q ein bisschen sacken konnten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, ein kleines Fazit zu ziehen und ein Gesamturteil zur Kamera niederzuschreiben. Dieses basiert auf knapp einer Woche intensiven Fotografierens mit der Kamera, wobei mehr als 500 Fotos entstanden sind. Die meisten der geschilderten Eindrücke beziehen sich auf reale Fotosituationen und sind daher nicht automatisch im Testlabor reproduzierbar.
Alle Eindrücke basieren auf dem Test mit einem Q-Set bestehend aus dem StandardPrime- und StandardZoom-Objektiv der DigitalFotoNetz-Testaktion. Firmware-Version war V1.00.
Der erste Eindruck lässt auch mit etwas Abstand nur ein positives Bild zu. Die Verarbeitungsqualität der Kamera ist sehr gut und das durchweg ohne offensichtliche Schwächen. Beeindruckend sind gerade Details wie die komplexe Mechanik, die den internen Blitz auf einen beachtlichen Abstand zum Objektiv bringt und damit Verschattung und rote Augen effektiv verhindert. Schön: nicht vergessen wurde die Funktion, dass der Blitz auch nur dann aktiv ist, wenn er hochgeklappt wurde.
Kleine Schwächen offenbart das Kamera-Set leider beim Lieferumfang. Schön wäre, wenn hier zumindest ein HDMI-Kabel und Sonnenblenden für die Set-Objektive mitgeliefert würden. So muss beides zusätzlich gekauft werden und damit auch zusätzlich bezahlt werden. Angesichts eines Straßenpreises von immerhin knapp 800 Euro ist das schade. Dass eine gedruckte Bedienungsanleitung nicht Teil des Sets ist, halte ich hingegen für verschmerzbar. Die PDF-Version ist auf CD beigelegt und lässt sich dementsprechend jederzeit per PC und Smartphone lesen.
Sehr gut hingegen ist, dass mit Silkypix Developer Studio 3 for Pentax eine umfangreiche Software zur Bild- und RAW-Verarbeitung mitgeliefert wird, die mehr ist als ein reines Pflichtprogramm und die noch dazu eine erfreulich hochwertige Verarbeitungsqualität liefert. Umfangreiche Katalog- und Bildverwaltungsfunktionen vermisst man zwar in dem Programm; das wäre aber auch zu viel erwartet. Immerhin kosten entsprechende Programm wie Adobe Photoshop Lightroom 3 einzeln schon etwa 200 Euro (siehe auch Silkypix Developer Studio 3 for Pentax)
Das Menü der Pentax Q gliedert sich auf erster Ebene in Aufnahmemenü (drei Unterseiten), Videomenü, Wiedergabemenü, Einstellungsmenü (drei Unterseiten) und Benutzerfunktionen (zwei Unterseiten). Insgesamt entspricht der Aufbau damit dem, was auch in den aktuellen DSLR-Modellen bei Pentax zu finden ist. Kürzer fällt insbesondere die Liste der Benutzerfunktionen aus, in der viele detaillierte Einstellmöglichkeiten beispielsweise der K-5 nicht zu finden sind. Teilweise liegt das natürlich auch am anderen Kamerakonzept und der Tatsache, dass nicht vorhandene Knöpfe und Einstellungen logischerweise auch nicht weiter individuell konfiguriert werden können (vgl. Pentax K-5 Testbericht).
Was die Q von anderen Kameras bei Pentax deutlich unterscheidet, sind ihre Grundeinstellungen. So sind standardmäßig alle Korrekturfunktionen auf Automatik aktiviert. Hierzu gehören Spitzlicht- und Schattenkorrektur, Rauschreduzierung bei hohem ISO-Wert und die Verzerrungskorrektur entsprechend des verwendeten Objektivs. Unabhängig von der Qualität der Ergebnisse (dazu an anderer Stelle mehr) ist festzustellen, dass die Bildfolgezeit sich verkürzt, wenn auf diese Automatiken verzichtet wird. Bis auf die Rauschreduzierung lassen sich alle auch abschalten, was pro Foto etwas Rechenleistung und Bearbeitungszeit spart.
Pentax Q Programmwählrad
Alles in Allem verfügt die Pentax Q über sehr aufgeräumte Menüs, die Pentax-Nutzern keine Zeit für Umgewöhnungen verlangen. Ein bisschen Suchen muss man höchstens im Detail, beispielsweise für die recht tief im Menü versteckte Funktion zur Einblendung des Gitters im Display. Der Umfang möglicher Einstellungen reicht nicht an die “großen” DSLR-Brüder und -Schwestern heran, deckt aber wesentliche Bereiche gut ab. Der Druckpunkt des Auslösers ist allerdings etwas ungewohnt und nicht so klar wie bei den DSLR-Modellen. Im Detail würde ich mir noch ein oder zwei zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten wünschen, insbesondere zur besseren Ausnutzung vorhandener Tasten und Räder.
Sucher, Display & Blitz
Einiger wesentlicher Kritikpunkt kann hier sein, dass es aufgrund des Kamerakonzepts eben keinen optischen Sucher gibt. Darüber hinaus überzeugt das Display durch eine gute Reaktionszeit sowie eine gute Farbwiedergabe. Schwierig wird es lediglich bei sehr hellem Sonnenlicht, wo es nicht mehr so einfach ist, einen Bildausschnitt ganz exakt festzulegen und alle Details exakt zu erkennen.
Hier schlägt sich die Q nicht wesentlich besser oder schlechter als andere aktuelle Kameras. In gewissen Situationen ist es aber immer noch ein großer Vorteil, einen “echten” Sucher zu haben. Oder zumindest einen Sucher zum Durchschauen, auch wenn sich dahinter dann auch eine digitale Anzeige verbirgt. Andererseits würde das viel wieder kaputt machen, was die Q als ihren größten Vorteil hat: ihre enorm kompakte Bauweise.
Interner Blitz Pentax Q
Ein normaler und voll funktionsfähiger Blitzschuh wurde der Kamera verpasst. Dieser arbeitet mit allen aktuellen Pentax-Blitzgeräten zusammen. Bisher wird kein Blitzgerät speziell für die Q angeboten, so dass jedes Aufsteck-Blitzgerät auf der kleinen Kamera unverhältnismäßig große aussieht. Die Belichtung funktioniert dafür nach meinen Tests sehr problemlos und konsistent. Probleme, wie ich sie bei der K-5 feststellen musste, traten bei meiner Q (unter Verwendung desselben AF360FGZ) erfreulicherweise nicht auf. Auch indirektes Blitzen klappt sehr gut. Drahtloses Blitzen beherrscht die Q aber leider nicht.
Sensor, Bajonett & Objektive
Der Sensor verfügt über die neue Technologie zur Belichtung von hinten (“Backlit Technologie”). Es bleibt aber dabei, dass die Ausmaße dem entsprechen, was man sonst von Kompaktkameras ohne Wechselobjektive kennt. Daran kann auch die Tatsache nichts ändern, dass durch technische Neuerungen mehr Sensorfläche genutzt werden kann oder Nachteile durch umfangreiche Technologien rund um den Sensor (Bildverarbeitung, Kameraprozessor etc.) ausgeglichen werden.
Sensor & Bajonett Pentax Q
Das Objektiv-Bajonett der Q ist komplett neu entwickelt und inkompatibel zu den übrigen Pentax-Objektiven mit K-Bajonett und seinen Ablegern. Mit Einführung des Q-Systems stehen fünf Objektive mit einem Brennweitenbereich von 17,5mm (Fisheye) bis 100mm äquivalent zum Kleinbild-Format zur Verfügung. Drei der Objektive sind so genannte Toy Lenses, die mit einer festen blende und ohne mechanischen Verschluss besonders günstig angeboten werden sollen. Über die Bildqualität der Toy Lenses kann ich hier keine Aussagen treffen. Hinzu kommen die beiden Set-Objektive StandardPrime und StandardZoom.
Daten der Set-Objektive:
StandardPrime-Objektiv (02):
8,5mm
F1.9
Bildwinkel entspricht 47mm im Kleinbild-Format
SP-Vergütung (SuperProtect)
Metallbajonett
Naheinstellgrenze 20cm
Gewicht: ca. 37g
StandardZoom-Objektiv (01):
5-15mm
F2.8-4.5
Bildwinkel entspricht 27,5-83mm im Kleinbild-Format
Zu hoffen ist, dass sich das Objektivangebot in den nächsten Monaten und Jahren noch vergrößert und insbesondere ein Makro-Objektiv ins Angebot aufgenommen wird. Hierfür erscheint die Q geradezu prädestiniert. Auf große Telebrennweiten kann man vielleicht eher verzichten, da sie weniger ins Kamerakonzept passen und durch große Objektive eher wieder einen Größenvorteil zunichte machen.
Objektivfehler (Verzeichnung, Vignettierung, CAs) werden in der Kamera objektiv-spezifisch und automatisch korrigiert, sofern dies nicht deaktiviert wird. Auch im RAW-Format wenden Silkypix und Adobe Photoshop Lightroom diese Korrekturen automatisch an, wenn Dateien entwickelt werden. So entsteht der Eindruck, als hätte beispielsweise das StandardPrime keine Verzeichnung. Deaktiviert man die Korrektur, wird aber offensichtlich, dass auch dieses Objektiv gut sichtbar verzeichnet und nicht optisch perfekt ist. Was aber auch überraschend wäre angesichts von Baugröße und Preis.
Kurz und knapp gesagt: solide, aber nicht außergewöhnlich. So lässt sich das Fazit zur Bildqualität der Pentax Q ziehen. Unerwartete Schwächen haben sich in meinem Test nicht gezeigt. Unerwartete Stärken gibt es dementsprechend auch nur wenige. Eine hiervon ist die sehr schöne Farbwiedergabe von Haut- und Rottönen, die mir deutlich besser gefällt als beispielsweise an der K-7 und K-5 und mich eher wieder an die Stärken der “alten” K10D erinnern.
Das Gefälle zwischen RAW- und JPEG-Format ist insgesamt gesehen sehr groß. Insbesondere bei hohen ISO-Empfindlichkeiten, schwierigen Lichtsituationen oder schwierigen Farbsituationen (Haut- und Rottöne) übertrifft die Qualität von RAW-Entwicklungen die kamerainternen JPEGs um Längen. Und das gilt schon, ohne dass Änderungen im RAW-Konverter vorgenommen wurden. Hier kann ich nur vermuten, dass die interne JPEG-Verarbeitung bewusst gekappt wurde, um beispielsweise die umfangreichen automatischen Bildkorrektur-Funktionen ohne zu großen Zeitverlust zu ermöglichen. Das ist verständlich, dennoch etwas schade.
Was das Thema Rauschen angeht, bewegt es sich bis ca. ISO 640 in einem Bereich ohne zu große Beeinträchtigung der Bildqualität. Selbst die geringste Stufe von ISO 125 ist nicht komplett rauschfrei, das Rauschverhalten wird dafür aber bei steigender Empfindlichkeit nur langsam schlechter. Bis etwa ISO 1600 sind die Aufnahmen für viele Zwecke noch gut zu gebrauchen. Höhere Werte eignen sich dann, ohne besondere Nachbearbeitung am Computer, nur noch für eher dokumentarische Zwecke oder für kleine Abzüge der Fotos.
Testfotos
Damit sich jeder ein umfangreiches eigenes Bild der Kamera machen kann, habe ich eine Reihe von Testfotos hochgeladen. Die wichtigsten Angaben sind mit angegeben. Alle Fotos sind original aus der Kamera und enthalten dementsprechend auch die vollständigen Exif-Daten.
Vergleich von Silkypix Developer Studio und Adobe Photoshop Lightroom
StandardPrime, F7.1, 1/60 sek, ISO 400StandardPrime, F5.0, 1/1000sek, ISO 125StandardPrime, F5.0, 0.8sek, ISO 125StandardPrime, F5.0, 1/25sek, ISO 1600StandardPrime, F5.0, 1/100sek, ISO 6400
Weitere Testfotos und Detailausschnitte zum Thema Bildqualität werde ich noch zur Verfügung stellen. Bitte dafür das Blog in den nächsten Wochen beobachten.
Speicher, Bildformate & Stromversorgung
Die Q speichert Fotos auf den üblichen SD-Speicherkarten. Als Bildformate stehen JPEG und RAW zur Verfügung. RAW-Fotos werden ausschließlich im DNG-Format abgespeichert. Im JPEG-Format stehen mehrere Auflösungsstufen mit jeweils drei Qualitätsstufen zur Verfügung. Außerdem kann das Seitenverhältnis gewählt werden zwischen 3:2, 4:3, 16:9 und 1:1. Das kann hilfreich sein, wenn ein Foto direkt für einen bestimmten Zweck verwendet werden soll. Das Sucherbild im Display wird natürlich dementsprechend angepasst und zeigt das Livebild entsprechend des gewählten Seitenverhältnisses.
Akkuschacht Pentax Q
Die Stromversorgung wird über einen LithiumIonen-Akku (Typ D-LI68) mit 1.000mAh und 3,7V sichergestellt. Das ist weniger als in den DSLR-Modellen, aber mehr als in vielen Kompaktkameras. Trotzdem: ein Ersatzakku ist Pflicht! Nach 150-200 Fotos kann bereits Schluss sein, wenn man sich Zeit für die Bildkomposition nimmt und auch mal mit verschiedenen Einstellungen experimentiert – das läuft schließlich alles über das große Display. Pentax selbst gibt eine Laufzeit von 250 Fotos ohne Blitznutzung an, was mir auch realistisch erscheint. Im Vergleich zu den angegebenen ca. 1.000 Fotos einer K-5 wirkt die Zahl allerdings sehr klein.
Der Akku wird außerhalb der Kamera geladen, so dass problemlos mit mehreren Akkus gearbeitet werden kann. Ladeschale und Anschlusskabel werden mitgeliefert.
Geschwindigkeit
In punkto Geschwindigkeit legt die Q ein zwiegespaltenes Zeugnis ab. Wirklich große Kritik ist nicht angebracht, aber an einigen Stellen wäre etwas mehr Geschwindigkeit durchaus wünschenswert. So liegt die Einschaltzeit zwar in einem für Kompaktkameras sehr guten Bereich von 1-2sek, aber damit deutlich unter der Zeit einer aktuellen DSLR. Das macht Schnappschüsse etwas schwieriger, wenn die Kamera nicht mitläuft. Was dann aber wieder viel Strom frisst.
Auch die Bildfolgezeiten sind im RAW- und insbesondere im RAW+JPEG-Modus nicht ganz so verzögerungsfrei, wie man es von DSLR-Modellen kennt. Hierzu tragen auch die internen automatischen Bildkorrekturfunktionen bei, die sich aber auch deaktivieren lassen und dann die “tote Zeit” zwischen zwei Fotos spürbar reduzieren können.
Der Autofokus arbeitet dafür wieder erfreulich schnell über alle möglichen Autofokus-Felder. Nur der Nachführ-Autofokus verfolgt sein Motiv zwar zuverlässig, das aber nur solange, wie die Bewegung nicht zu schnell ist.
Insgesamt ist die Q also sehr gut alltagstauglich, aber kein Geschwindigkeitwunder. Ihre Zielgruppe sind also sicher eher die nachdenkenden und bildgestaltenden Fotografen als die reinen Knipser.
– Geschwindigkeit nur Durchschnitt
– Preislich kein Schnäppchen
– Mäßige kamerainterne JPEG-Verarbeitung
– Akkulaufzeit recht knapp
– Q-System noch relativ klein
Mein Fazit
Der Preis von etwa 800 Euro für das Set bestehend aus Kamera und den zwei Set-Objektiven wirkt auf den ersten Blick heftig. Erst Recht, wenn man daran denkt, dass hierfür auch viele DSLR-Modelle zu bekommen sind. Auch nach längerem Test bleibt klar: ein Schnäppchen ist die Q nicht. Andererseits wird auch klar, dass sie dafür eine sehr umfangreiche Ausstattung und vor allem eine sehr solide Technik mitbringt. Angefangen bei Sensorreinigung, ShakeReduction-System, ausklappbarem internen Blitz, Metall-Bajonett an Kamera und Objektiven, hochwertigen Knöpfen und Rädern für die Bedienung bis hin zur Software-Ausstattung mit Silkypix Developer Studio 3.
Pentax Q mit StandardPrime-Objektiv
Die Q lädt ein zu einer anderen Art der Fotografie! Ihr Schwerpunkt liegt sicher im Bereich der Street- und Reportage-Fotografie. Sicher auch im Bereich der Urlaubs- und Reisefotografie. Hier kann die Q ihre Stärken voll ausspielen und gerade ihre unauffällige klassische Bauform verschaffen Möglichkeiten, die mit einer klassischen DSLR nicht gegeben sind. Grenzen sind dem Q-System im Moment in höheren Brennweiten gesetzt: mehr als 100mm sind gar nicht zu bekommen und das Set endet bei 83mm. Besonders Spaß macht die Kamera aber ohnehin mit einer Festbrennweite.
Was die Bildqualität angeht, sind sichtbare Abstriche gegenüber einer DSLR mit einem entsprechend großen Sensor zu akzeptieren. Wirklich praxisrelevant muss das aber gar nicht sein, da bei normalen Druckgrößen bis 20x30cm und darüber hinaus die Unterschiede in Alltagssituationen nicht ins Gewicht fallen und sich die Q nicht verstecken muss.
Alles in Allem ein Lob an Pentax für eine runde Kamera mit hoher Verarbeitungsqualität und einem enormen Grad an Miniaturisierung. Vor dem Kauf sollte aber jeder genau prüfen, ob die Kamera wirklich der eigenen Fotografierweise entspricht. Die berühmte eierlegende Wollmilchsau ist auch die Q nicht. Wer mit realistischen Erwartungen an die Kamera herangeht, wird aber mit Sicherheit nicht enttäuscht, sondern im Gegenteil sehr zufrieden sein können.
Abschließend muss ich sagen, dass mir die Q enorm viel Spaß gemacht hat und ich interessanterweise auch eine Reihe ganz anderer Motive für mich entdeckt und fotografiert habe, als ich das üblicherweise mit der größeren DSLR mache. Ein Ersatz für eine DSLR ist die Q aber keinesfalls. Insofern kann ich mir die Q auch gut als Ergänzung zu einer großen Spiegelreflex-Kamera vorstellen – auch wenn für mich persönlich hier der Einstandspreis dagegen steht.
Mein Gesamtfazit lautet also (Sehr) empfehlenswert
Das Menü der Pentax Q gliedert sich auf erster Ebene in Aufnahmemenü (drei Unterseiten), Videomenü, Wiedergabemenü, Einstellungsmenü (drei Unterseiten) und Benutzerfunktionen (zwei Unterseiten). Insgesamt entspricht der Aufbau damit dem, was auch in den aktuellen DSLR-Modellen bei Pentax zu finden ist. Kürzer fällt insbesondere die Liste der Benutzerfunktionen aus, in der viele detaillierte Einstellmöglichkeiten beispielsweise der K-5 nicht zu finden sind. Teilweise liegt das natürlich auch am anderen Kamerakonzept und der Tatsache, dass nicht vorhandene Knöpfe und Einstellungen logischerweise auch nicht weiter individuell konfiguriert werden können (vgl. Pentax K-5 Testbericht).
Sämtliche Menüs sind in der Galerie weiter unten dokumentiert. Hier an dieser Stelle vor allem ein Blick auf einige ausgewählte Funktionen und Ansichten.
Sucheransicht Pentax Q
Die Standardansicht im Aufnahmemodus zeigt die wesentlichen Bildeinstellungen an, also insbesondere Aufnahmemodus, Blitzmodus, Aufnahmeart, Weißabgleich, Farbeinstellungen, Belichtungsmessung, ShakeReduction, Akku-Ladezustand, Belichtungszeit, Blende, ISO-Empfindlichkeit, Aufnahme-Dateiformat und Restbilderanzahl. Im Beispiel-Screenshot zusätzlich sichtbar ist die Belichtungskorrektur, die leider vergleichsweise umständlich zu benutzen ist: zuerst ein Tastendruck und dann die Einstellung per Rad. Das können andere Pentax-Kameras, zumindest wahlweise, besser. Eingeblendet ist außerdem ein Gitter.
Gitter
Was in der Live-Ansicht sichtbar ist, lässt sich bekanntermaßen umfangreich im Menü konfigurieren.
INFO-Menü
Neben der direkten Belegung der Fn-Tasten für Weißabgleich, Aufnahmeart, ISO-Empfindlichkeit und Blitz-Modus ist das mithilfe der INFO-Taste erreichbare Menü zentral für die Steuerung der Kamerafunktionen. Mit wenigen Klicks lassen sich hier wesentliche Einstellungen wie Dateiformat, Seitenverhältnis (nur bei JPEG), Autofokus und Belichtungsmessung anpassen. Aber auch der zuschaltbare Neutralgrau-Filter ist hier zu finden, neben Funktionen für Spitzlicht- und Schattenkorrektur (nur JPEG). Auch bei der Q leider nicht möglich ist es, die Funktionen individuell anzuordnen, nicht gebrauchte zu entfernen oder weitere hinzuzufügen.
Aufnahmemenü S. 2
Was die Q von anderen Kameras bei Pentax deutlich unterscheidet, sind ihre Grundeinstellungen. So sind standardmäßig alle Korrekturfunktionen auf Automatik aktiviert. Hierzu gehören Spitzlicht- und Schattenkorrektur, Rauschreduzierung bei hohem ISO-Wert und die Verzerrungskorrektur entsprechend des verwendeten Objektivs. Unabhängig von der Qualität der Ergebnisse (dazu an anderer Stelle mehr) ist festzustellen, dass die Bildfolgezeit sich verkürzt, wenn auf diese Automatiken verzichtet wird. Bis auf die Rauschreduzierung lassen sich alle auch abschalten, was pro Foto etwas Rechenleistung und Bearbeitungszeit spart.
Benutzerfunktionen S. 1
In den Benutzerfunktionen gibt es weitgehend die bekannten Funktionen. Interessant ist die Funktion 4 „Option f. Shake Reduction“. Standardmäßig ist das ShakeReduction-System nur für die Aufnahme selbst aktiv, nicht aber für die Live-Ansicht auf dem Display. Dies lässt sich auch umstellen, sodass auch die Sucheransicht stabilisiert wird. Dies soll aber nach Pentax-Angaben einen deutlich erhöhten Stromverbrauch nach sich ziehen.
Benutzerfunktionen S. 2
Schön ist außerdem die Funktion 10 „Blitz in Ruheposition“. Hierüber lässt sich einstellen, dass der interne Blitz ausschließlich dann auslöst, wenn er ausgeklappt wurde und im Normalzustand grundsätzlich nicht auslöst. Meiner Meinung nach sehr hilfreich und an die DSLR-Modelle angelehnt, wo man auch sofort optisch erkennen kann, wenn der Blitz „aktiviert“, d.h. hochgeklappt ist. Menüpunkt 13 „Elektronischer Verschluss“ legt fest, ob auch bei Objektiven, die über einen mechanischen Verschluss verfügen, der elektronische Verschluss verwendet werden soll. Standardmäßig ist das nicht der Fall und dieser wird nur bei Verwendung der Toy-Lenses mit fester Blende eingesetzt.
Fokusmethode
Die Fokusmethode lässt sich in fünf Einstellungen konfigurieren. Die Gesichtserkennung funktioniert vergleichsweise gut, die automatische Verfolgung des anvisierten Hauptmotivs ist hingegen für viele Praxisfälle nach wie vor zu langsam und unpräzise. Sehr gut dagegen die dritte und vierte Funktion, da sowohl der Automatik als auch der manuellen Einstellung quasi der gesamte Bildbereich in sehr feinen Schritten zur Verfügung steht. Schließlich bleibt noch der mittige Spot-Autofokus als Einstellung.
Konfiguration Wählrad
Das Einstellrad an der Kameravorderseite lässt sich auf vier Positionen einrasten. Leider können nur relativ wenige Einstellungen hier festgelegt werden, darunter Digitalfilter und das Seitenverhältnis der aufgenommenen Fotos. Wirklich oft von mir genutzte Funktionen sind nicht darunter. Etwas schade, da die Bedienung sehr gut funktioniert.
Programmierung Grüne Taste
Im Vergleich sehr hilfreich sind dafür die Möglichkeiten der Programmierung der grünen Taste. Neben der klassischen Funktion der grünen Taste an Pentax-Kameras kann diese auch die Aufgabe der an den DSLR-Modellen vorhandenen RAW-Taste, der AE-L-Taste oder der AF-Taste übernehmen. Alles gemeinsam geht nicht, viel benutzte Funktionen können so aber per Tastendruck erreicht werden.
Bearbeitung im Wiedergabemodus
Im Wiedergabemodus stehen umfangreiche Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung, angefangen von der Drehung von Fotos über das nachträgliche Anwenden von Schwarzweiß- und Digitalfiltern bis zur RAW-Entwicklung und der Vergleichsdarstellung zweier Fotos auf dem Display. Das lässt sich alles auch am Computer erledigen, steht aber keiner zur Verfügung, können auch kurzfristig aus RAW-Dateien JPEGs erstellt und leicht bearbeitet werden, z.B. für den direkten Ausdruck.
Blitzeinstellungen
Erfreulich ist, dass die Einstellungen auch für den internen Blitz eine Blitzbelichtungskorrektur (-2 bis +1 EV), Langzeitsynchronisation und das Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang vorsehen. Das ist (leider) für interne Blitze nach wie vor nicht Standard.
Alles in Allem verfügt die Pentax Q also über sehr aufgeräumte Menüs, die Pentax-Nutzern keine Zeit für Umgewöhnungen verlangen. Ein bisschen Suchen muss man höchstens im Detail, beispielsweise für die recht tief im Menü versteckte Funktion zur Einblendung des Gitters im Display. Der Umfang möglicher Einstellungen reicht nicht an die „großen“ DSLR-Brüder und -Schwestern heran, deckt aber wesentliche Bereiche gut ab. Im Detail würde ich mir noch ein oder zwei zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten wünschen, insbesondere zur besseren Ausnutzung vorhandener Tasten und Räder.
In diesen Tagen erscheinen weltweit die ersten vollständigen Testberichte zur Pentax Q. Mit dabei sind sehr umfangreiche Testreihen, Vergleiche zu anderen spiegellosen Kamerasystemen sowie Vergleiche zu anderen Pentax-Kameras. Weitere Tests sind sicherlich schon in Arbeit…
PENTAX Q mit StandardZoom
Pentaxforums.com
Die große englischsprachige Community „pentaxforums.com“ hat einen sehr umfangreichen Testbericht der Q veröffentlicht. Damit verbunden ist auch ein Vergleich mit der Olympus PEN Lite E-PL3, die mit einem wesentlich größeren Sensor und einer etwas größeren Bauform eine ähnliche Zielgruppe ansprechen soll. Das Fazit fällt für beide Kameras an sich positiv aus, der hohe Kaufpreis wird aber kritisiert – im gleichen Preissegment kann man auch eine K-r mit Objektiv erwerben.
Als Fazit wird gezogen: „The Q is a big step up from a point and shoot digital camera due to its responsiveness and better image quality and it is less intimidating than going directly for a DSLR. The Q would also be a fine 2nd (or „travel light“) camera for Pentax DSLR shooters. Since it largely has the same features and control layout as a Pentax DSLR it is easy to use and switching between the two is no head ache.“
Bereits vor einiger Zeit hat dpreview.com ein ausführliches Preview der Pentax Q veröffentlicht, das einen guten Überblick über die Kamera liefert. Detaillierte Aussagen zu Funktionen und Qualität der Fotos sind dort allerdings noch nicht zu finden.
„The Q gives the impression it might be a product of its namesake from the James Bond films – it’s easy to conceal about one’s person, there’s a hint of cold-war camera chic in its apparently impeccable engineering and the overall concept is just ever-so-slightly eccentric.“
Auch hier gibt es einen ersten Überblick über die Q und einen ersten Eindruck der Kamera. Der erste Überblick endet auch hier mit einem sehr positiven Fazit: „So far, I like the Pentax Q better than any small camera I’ve used before. I’ll provide more detail and reveal whether my initial impressions of the Pentax Q stand the test of time (and heavy use) in our upcoming full review of this nifty new camera.“
Ein gutes Hands on Video ist seit wenigen Tagen bei DigitalRev TV anzusehen. In ca. 10 min wird hier ein Überblick über die Kamera gegeben, aber kein vertiefter technischer Test vorgenommen.
Ein insgesamt positives Hands On Preview liefert whatdigitalcamera.com bereits Anfang September 2011: „In summary I enjoyed using the Pentax Q. The pre-production sample we used was a little glitchy – it didn’t always find focus, and the exposures were a bit inconsistent, especially when the ISO was altered (see samples below) but I’d hope that these issues will be ironed out before the Q hits the shops in the next few weeks.“
Die beschriebene Probleme konnte ich an der finalen Q in dieser Form nicht mehr feststellen, auch wenn die Autofokus-Leistung hinter der aktueller „echter“ Spiegelreflexkameras wie der K-5 zurückbleibt.
Einen sehr schönen Test der Pentax Q liefert PhotographyBLOG. Außergewöhnlich ist insbesondere die umfangreiche Galerie mit Original-Testfotos aus der Kamera, die sowohl JPEG- als auch RAW-Aufnahmen umfasst. Immerhin 27 RAW-Dateien mit sehr unterschiedlichen Einstellungen stehen so zum Herunterladen, Anschauen und Ausprobieren zur Verfügung. Ebenso angehängt ist ein Überblick über die Hauptkonkurrenten der Q auf dem Kameramarkt.
Das Ergebnis sieht die Kamera als „Above Average“ (d.h. über dem Durchschnitt), was eine relativ schwache Bewertung ist und in erster Linie mit dem Kaufpreis begründet wird:
„With a more sensible price, the Q could carve itself out a niche as an alternative to a high-end compact, but at current prices it stands little chance of success. Which is a real shame, as in many ways we really liked the Pentax Q. It’s small enough to slip inside a coat pocket, yet flexible enough to offer a DSLR-like take on the world. Ultimately though we just can’t recommend that you spend DSLR money on compact camera image quality.“
Wer Spanisch kann, findet auch hier einen umfangreichen Überblick über die Q und insbesondere eine Reihe von Testfotos bei unterschiedlichen ISO-Empfindlichkeiten.
Hier bietet sich ein sehr umfangreicher Einblick in die Kamera, unterlegt mit vielen selbst gemachten Fotos auch außerhalb klassicher Testaufbauten. Das Fazit fällt beinahe überschwänglich aus: „I had LOADS of fun with this camera while it was with me and it even was a conversation starter on 2 or 3 occasions as some thought it was a spy camera while others had no idea what it was! The image quality rocks for the size and if I were a wealthy man I would own one just for those days when I wanted to go super light or do some time lapse stuff. It’s brilliant. In all reality this camera is very good in all departments. All I can do is judge it from my use and I enjoyed it quite a bit. I wouldn’t replace my X100 with it though as the IQ is not up to par with the bigger guys but it has its place if you can afford it or want to be the james bond of photography 🙂“
Die Testaktion der Pentax Q von DigitalFotoNetz.de, Pentax und mir ist angelaufen. Ergebnisse und Meinungen werden in Kürze auf der Pentax Q-Mikroseite sowie im DigitalFotoNetz-Forum zu lesen sein.
Ich werde hier in nächster Zeit weitere Eindrücke zur Q präsentieren und diese auch zu einem vollständigen Testbericht zusammenfügen. Schaut einfach ab und zu hier hinein…
Mit der neuen Q liefert Pentax statt der bekannten Software „Camera Utility 4“ (z.B. bei der K-5) nun das Programm „Silkypix Developer Studio 3.0 for PENTAX“ mit. Die genaue Versionsnummer, auf die sich dieser Artikel und die Screenshots beziehen, ist die 3.0.0.2, installiert von der mit der Q mitgelieferten Software-CD S-SW115. Silkypix selbst bietet bereits die Version 4.0 kostenpflichtig an, verlangt dafür aber auch 139 Euro bzw. 119 Euro als Download-Version.
Silkypix Developer Studio 3.0
Die Benutzeroberfläche ist weitgehend in Grau- und Schwarztönen gehalten und wirkt auf den ersten Blick aufgeräumt. Eingeladen werden können sowohl einzelne Dateien als auch ganze Verzeichnisse. Wird eine Datei oder ein Verzeichnis geöffnet, erzeugt das Programm im Ordner der Datei einen neuen Unterordner „SILKYPIX_DS“, in dem zu jeder Datei eine .spi-Datei gespeichert wird. Diese Dateien sind jeweils ca. 40-100 KB groß und beinhalten Entwicklungseinstellungen. Silkypix arbeitet, wie quasi jede RAW-Entwicklungs-Software, nie an den Originaldaten. Hierzu muss nach erfolgter Einstellung erst „entwickelt“ werden, entweder ein Einzelfoto oder eine Reihe von Fotos in der Stapelverarbeitung.
Silkypix Benutzeroberfläche
Das Programm macht keinen Unterschied zwischen RAW- und JPEG-Dateien. Beide Dateiformate können mit den gleichen Reglern und Einstellungen bearbeitet werden, wobei RAW-Dateien naturgemäß für viele Änderungen mehr Spielraum lassen. Erfreulich ist aber, dass es keine zwei unterschiedlichen Vorgehensweisen gibt oder viele Funktionen bei JPEG-Dateien ausgeschaltet sind.
Silkypix Benutzeroberfläche mit Verzeichnisansicht
In der Verzeichnisansicht wird deutlich, dass die Software in erster Linie eine Software zur RAW-Entwicklung ist, die um einige Funktionen ergänzt wurde. So lässt sich die Größe der Vorschaubilder ebensowenig anpassen wie weitere Einstellmöglichkeiten der Anzeige zu finden sind. Entwicklungseinstellungen lassen sich aber problemlos zwischen verschiedenen Fotos kopieren und per Tastendruck Fotos zum Löschen, Entwickeln oder Verschieben/Kopieren markieren sowie Farbmarkierungen setzen. Für den ersten Überblick und ein grobes Sortieren reichen diese Funktionen. Einen echten Bildkatalog wie Adobe Photoshop Lightroom ersetzen kann die Software aber nicht.
Optionen in der Verzeichnisansicht
Schön sind aber die umfangreichen Sonderfunktionen, beispielsweise die Ansicht von überstrahlen oder zu dunklen Bildbereichen. Hierfür lassen sich sogar die Schwellenwerte in den Optionen individuell konfigurieren. Die Warnung springt also nicht zwangsläufig erst dann an, wenn ein Bildbereich tatsächlich rein weiß oder rein schwarz ist, sondern kann auch einen größeren Toleranzbereich umfassen.
Bildanzeige mit Warnungen
Darüber hinaus sind viele Feineinstellungen vorhanden, insbesondere die Feinkorrekturen für das Objektiv: Vignettierung, Verzerrung und Chromatische Aberration). Für jede der drei Korrekturen stehen zwei Regler zur Verfügung und jede lässt sich einzeln ein- und ausschalten. Vorbildlich.
Feineinstellung Objektiv
Ebenso umfangreich einstellen lassen sich z.B. Farbe, Weißabgleich sowie weitere Bildparameter. Im Vergleich dazu ein bisschen schade ist, dass sich Exif-Informationen zwar einblenden lassen, die Beschriftung aber nicht ins Deutsche übersetzt wurde und sich Fotos auch nicht gezielt nach bestimmten Parametern auswählen oder vergleichen lassen.
Exif-Informationen
Auch bei der Entwicklung lassen sich noch diverse Einstellungen anwenden. Dies gilt zuerst für den Dateinamen, der auch einige Kameradaten mit aufnehmen kann (Brennweite, Blende, Zeit, ISO, Datum, Zeit). Genau so aber auch für die Bildqualität und die Bildgröße. Der Export ist komprimiert als JPEG und unkomprimiert als TIFF-Datei möglich. Die Unschärfe-Maske lässt sich beim Export individuell konfigurieren.
Entwicklungseinstellungen
Interessant ist, dass die Software standardmäßig qualitativ bessere JPEG-Dateien herausgibt, als dies Adobe Photoshop Lightroom (Version 3.5) tut. Insbesondere die Farbwiedergabe entspricht bei der Silkypix-Software mehr der realen Farbe und die exportierten Fotos wirken natürlicher. Wenig Unterschied gibt es dafür bezüglich der Schärfe und dem Bildrauschen. Unterschiede gibt es darüber hinaus natürlich auch im Funktionsumfang. Insgesamt gesehen bietet Lightroom mehr Optionen, die Silkypix-Software hat aber in Teilbereichen (z.B. Objektivkorrekturen) die Nase vorn. Auch die Einstellungen entsprechen hier mehr denen der Kamera und erfordern weniger Umdenken, falls keine größeren Vorkenntnisse vorhanden sind.
RAW-Entwicklung mit Lightroom
Zum Vergleich die Entwicklung der gleichen Datei in Silkypix ohne Änderung von Einstellungen. Besser zu funktionieren scheint also nicht die RAW-Entwicklung an sich, sondern mehr der Umgang mit den Spezifika der Kamera und die Übergabe von Kameraeinstellungen an die Software.
Silkypix Developer Studio 3.0 erscheint als runde Software für die RAW-Entwicklung und die Bearbeitung von Fotos aus der Q. Für ambitionierte Hobby-Fotografen fehlen umfangreichere Funktionen zum Organisieren, Verschlagworten und Sortieren von Fotos. Hier haben Programme wie Lightroom weiterhin ihre großen Vorteile – und sind auch weiterhin ihren Preis wert. Als kostenlose Zugabe zur Kamera ist das Developer Studio aber mehr als ein reines Pflichtprogramm, damit RAW-Dateien überhaupt bearbeitet werden können. Der Funktionsumfang für die RAW-Bearbeitung ist enorm und auch für JPEG-Dateien verwendbar. Darüber hinaus überzeugt die Qualität der Entwicklung. Die Bedienung ist insgesamt einfach und durchdacht, weist aber im Detail einige kleinere Schwächen auf, beispielsweise in der Verzeichnisübersicht.
Zusammenfassend gesagt gilt: ideal für die Entwicklung einzelner RAW-Dateieon oder mehrerer RAW-Dateien in der Stapelverarbeitung. Nicht geeignet für die gesamte Organisation des privaten Fotoarchivs und die Zusammenstellung verschiedener Sammlungen z.B. für Freunde und Verwandte oder das Internet. Nicht vorgesehen sind Verknüpfungsmöglichkeiten zu sozialen Netzwerken o.Ä., was ich aber nicht als Nachteil sehen würde.
Am letzten Wochenende habe ich die Q im Rahmen der Testaktion sehr ausführlich und erfreulicherweise bei strahlendem Sonnenschein ausprobieren können. Einige der Fotos habe ich nun schon einmal in eine Galerie hochgeladen. Alle sind aufgenommen entweder mit dem StandardPrime oder dem StandardZoom-Objektiv.
Eine fast ungewohnt sympathischen Ankündigung hat Pentax anlässlich des Besitzerwechsels aus dem Hoya-Konzern hin zu Ricoh gemacht. Die offizielle Mitteilung, die sowohl online als auch per Newsletter verkündet wurde, ist überschrieben mit dem Titel „Was ist ein gutes Foto?„. Unter diesem Titel kündigt die PENTAX RICOH IMAGING an, das Unternehmen auf Basis eines engen Dialogs mit den Kunden zu dieser Frage führen zu wollen. Dabei soll es darum gehen, was ein gutes Foto ausmacht und was ein dafür notwendiges gutes Werkzeug ausmacht.
Was ist ein gutes Foto?
Diese Art der Ankündigung lässt hoffen, dass von beiden Seiten eine langfristige Partnerschaft geplant ist und dabei nicht das Ziel ist, kurzfristig den maximalen Gewinn aus dem Pentax-Geschäft zu schlagen. Die von Wolfgang Baus, Produktmanager bei Pentax, noch im September angesprochene besondere Bedeutung des Kontakts zu den Kunden bleibt hoffentlich bestehen. Auch wenn es sicher auf Seiten der Kunden ist, diesen Kontakt einerseits einzufordern, andererseits aber durch ihr Verhalten auch die finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten dazu zu bieten.
Bis dato ist angekündigt, dass beide Marken uneingeschränkt fortgeführt werden. Zu erwarten ist sicherlich, dass insbesondere im Bereich Marketing und Vertrieb mehr gemeinsam stattfinden wird. Man kann vermuten, dass das mittelfristig auch für die Kameras selbst gilt. Wobei enge Kooperationen mit anderen Herstellern für Pentax nicht neu sind. Dabei sei auf die Zusammenarbeit mit HP (Anfang der 2000er-Jahre), mit Casio (Mitte der 2000er-Jahre), mit Samsung (Ende der 2000er-Jahre) verwiesen. Diese haben allesamt neue Technologien in die Pentax-Produktpalette eingebracht, aber bis heute nicht dazu geführt, dass die Stärken der Marke „ausbluten“. Das wünschen sich mit Sicherheit alle Pentax-Kunden auch für die Zukunft.
Zum Interview mit Wolfgang Baus, Pentax Imaging Systems GmbH, im September 2011: Interview mit Pentax
Ich würde mich freuen, auch im Rahmen der Pentax Q-Testaktion bis Ende des Jahres über die oben gestellte Frage diskutieren zu können. Interessant wird dann, inwieweit die Q dabei als gutes Werkzeug unterstützen kann, in welchen Situationen ihre Stärken liegen, aber auch, in welchen Situationen sie anderen Kameras unterlegen ist.